Quelle: Immediatbericht des Oberpräsidenten der Provinz Posen, Wilhelm von Waldow, an Kaiser Wilhelm II. zur Anwerbung von Russlanddeutschen vom 12.07.1903
Oltmer, Jochen
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In einem umfangreichen Immediatbericht an Kaiser Wilhelm II. vom 12. Juli 1903 zeichnete der Oberpräsident der Provinz Posen, Wilhelm von Waldow (1856–1937), den Beginn der Anwerbung von Russlanddeutschen nach. Im Vordergrund stand dabei die Rolle der 1886 gegründeten Königlich preußischen Ansiedlungskommission für Westpreußen und Posen, deren stellvertretender Präsident Wilhelm von Waldow war. Die preußische Regierung hatte am 26. April 1886 das finanziell sehr gut ausgestattete – bis 1914 wurde knapp 1 Milliarde Goldmark verausgabt – Ansiedlungsgesetz erlassen, um in den preußischen Provinzen Posen und Westpreußen polnischen Landbesitz zur Ansiedlung deutscher Bauern aufzukaufen. Der Ansiedlungskommission galt die Anwerbung russlanddeutscher Bauern als landwirtschaftliche Siedler für den preußischen Osten als wichtige Maßnahme zur Stärkung des deutschen Bevölkerungsanteils gegen die als "Reichsfeinde" eingestuften Preußen polnischer Nationalität und Muttersprache, die im Verdacht standen, einen polnischen Nationalstaat gegen die drei Teilungsmächte Preußen, Österreich-Ungarn und Russland wiederherstellen zu wollen.
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Leo Lucassen
2011-06-01
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"Heimkehr"? "Volksdeutsche fremder Staatsangehörigkeit" aus Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa im deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik
Oltmer, Jochen
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Die Etablierung millionenstarker deutscher Minderheiten durch die traditionsreiche Auswanderung aus dem deutschsprachigen Raum nach Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa war lange Zeit in Deutschland selbst unbeachtet geblieben. Erst seit den 1880er Jahren wuchs das Interesse an den "Volksdeutschen fremder Staatsangehörigkeit" rapide. Im deutschen Kaiserreich verband sich damit die Hoffnung auf Rekrutierung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte und Siedler, während die Weimarer Republik hingegen versuchte die dauerhafte Einwanderung aus den Minderheitengebieten zu verhindern, weil sie als Belastung empfunden wurde und eine Schwächung der Minderheiten als Gefahr für die Politik der Revision des Versailler Vertrags galt. Das nationalsozialistische Deutschland wiederum war im Anschluss an die Diskussionen im Ersten Weltkrieg bestrebt, die "Volksdeutschen" als Siedler für die annektierten Gebiete "heim ins Reich" zu holen.
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2011-06-01
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Quelle: Beschwerde des Magistrats Frankfurt a. O. an das Reichsministerium des Innern in Berlin bezüglich russlanddeutscher Zuwanderer, 10.12.1921
Oltmer, Jochen
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Am 6. Dezember 1921 erreichte ein Eisenbahntransport mit rund 400 Flüchtlingen Frankfurt an der Oder. Es handelte sich um Wolgadeutsche, die wegen der Hungerkatastrophe das vom Bürgerkrieg schwer gezeichnete große rußlanddeutsche Siedlungsgebiet um die Stadt Saratow verlassen hatten. Ein Großteil der Zuwanderer litt unter hochinfektiösem Flecktyphus. Die in der Mitteilung des Magistrats der Stadt geäußerte Kritik richtete sich gegen das verantwortliche Reichsinnenministerium, das die lokalen Behörden nicht über die Transporte informiert hatte. Wegen der Ereignisse sah sich das Reichsinnenministerium veranlasst, die deutschen Grenzen für die Zuwanderung von Russlanddeutschen zu sperren.
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Leo Lucassen
2011-06-01
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