Begrüßung

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Irene Dingel IMG
Direktorin, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte, Mainz.

Herzlich willkommen zu unserem Symposium "EGO | Europäische Geschichte Online: Bilanz und Perspektiven". Ich begrüße Sie alle, auch im Namen meines Mitdirektors am "Leibniz-Institut für Europäische Geschichte" und Mitherausgebers von Europäische Geschichte Online, Johannes Paulmann, sehr herzlich.

"Europäische Geschichte Online – kurz EGO – ist eine transkulturelle, multimediale Geschichte Europas in der Neuzeit im Internet" – so haben wir stets unser Projekt auf öffentlichen Präsentationen vorgestellt und versucht, in diesem Eingangssatz alle Charakteristika anzusprechen.

Herausgegeben wird EGO vom "Leibniz-Institut für Europäische Geschichte". Als außeruniversitäres Forschungsinstitut kommen wir mit EGO einer genuinen Aufgabe unseres Instituts nach, nämlich grundlegende Forschungen zur Geschichte Europas in interdisziplinärer Perspektive zu betreiben und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dadurch tragen wir zugleich zur internationalen Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Forschern aus möglichst vielen historisch arbeitenden Disziplinen bei.

EGO ist online seit Dezember 2010. Die Freischaltung erfolgte im Rahmen einer Live-Videokonferenz zwischen zehn europäischen Forschungseinrichtungen und Partnern des IEG. Bislang haben wir gut 200 Originalbeiträge in zehn Themensträngen publiziert und multimedial vernetzt. Sie werden im Allgemeinen zweisprachig geboten (deutsch / englisch) und sind im Open Access verfügbar.

Der Aufbau von EGO wurde seit 2007 zwei Jahre lang durch das Land Rheinland-Pfalz gefördert, dann, seit 2009, von der "Deutschen Forschungsgemeinschaft" für weitere vier Jahre (bis Herbst 2014). Nach Abschluß dieser Projektphase im Herbst 2014 werden wir EGO in den "Regelbetrieb" überführen. Bis dahin wird das Sample der Beiträge abgerundet sein und wir werden damit beginnen, bestehende Beiträge aktualisieren zu lassen (neue Auflagen).

Wenn wir uns heute zu einem Symposion zusammenfinden, so steht das Ziel dahinter, in der nun angebrochenen Übergangsphase eine Zwischenbilanz zu ziehen, das Erreichte kritisch zu würdigen und Perspektiven für die Konsolidierung und weitere Entwicklung im Regelbetrieb aufzuzeigen. Denn die Online-Publikationsform bietet die Chance der sukzessiven Anpassung (wir müssen also nicht, wie andere gedruckte Großunternehmen, Energie in die jahrzehntelange Vorbereitung einer Neuauflage hineinstecken).

Auch wenn die Grundkonzeption von Europäische Geschichte Online eigentlich steht – so ist die Umsetzung doch anpassungsfähig. Deshalb wollen wir in diesem Symposion nicht allgemein diskutieren, etwa über die Formen der Wissenschaftskommunikation im digitalen Zeitalter, also über das Publizieren im Open Access, über Open Peer Reviews oder über wissenschaftliche Blogs. Vielmehr wollen wir die wissenschaftliche Konzeption und die spezifische digitale Umsetzung von Europäische Geschichte Online ins Zentrum und zur – durchaus auch kritischen – Diskussion stellen. Näheres dazu wird ihnen im Anschluss Herr Dr. Joachim Berger, der Koordinator - und in gewisser Weise auch Erfinder – von Europäische Geschichte Online, sagen.

Mir bleibt an dieser Stelle die angenehme Aufgabe, von Seiten des IEG und seiner beider Direktoren Dank auszusprechen:

  • dem Land Rheinland-Pfalz und der "Deutschen Forschungsgemeinschaft" für die umfangreiche Förderung des Gesamtprojekts;
  • den Fachherausgeberinnen und Fachherausgebern (für ihr unermüdliches Einwerben von Autoren und die Begutachtung von Beiträgen) – ein arbeitsreiches und oft schwieriges Unterfangen;
  • unseren Autoren (von denen heute nicht wenige anwesend sind: aus dem IEG und extern);
  • unseren drei Impulsgebern Helmut Trischler, László Kontler und Jürgen Wilke sowie den externe Kommentatoren, die wir für das Symposium gewinnen konnten, Frau Immacolata Amodeo, Herrn Marco Jorio und Herrn Alexander Badenoch;
  • unserem Kooperationspartner, dem "Trierer Center for Digital Humanities" (ein Kompetenzzentrum der Universität Trier) mit dem dortigen EGO-Team. In Trier nämlich wurde das Online-Redaktionssystem und die Benutzeroberfläche entwickelt und gestaltet.

Aus Trier haben wir die Leiterin des Zentrums, Frau Kollegin Claudine Moulin, unter uns, die sich bereiterklärt hat, die zweite Sektion unserer Symposions zu moderieren. Erlauben Sie mir, sie an dieser Stelle kurz vorzustellen:

Claudine Moulin ist seit 2003 Professorin für Ältere deutsche Philologie (Sprachgeschichte mit Schwerpunkt im Deutsch des Mittelalters) an der Universität Trier und Leiterin des dortigen "Kompetenzzentrums für Elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften". Sie hat den Aufbau der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum durch zahlreiche digitale Forschungsprojekte und Publikationen entscheidend vorangetrieben und war Vorsitzende der Expertengruppe "Digital Humanities and Research Infrastructures" der "European Science Foundation" (ESF) im Standing Committee for the Humanities. Mehrsprachigkeit und Internationalität sind für sie als gebürtige Luxemburgerin ein wissenschaftliches Kernanliegen.

Die dritte Gesprächsrunde zu "Medialität" wird moderiert von Herrn Kollegen Wolfgang Schmale. Seit 1999 ist er Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien. Er ist Autor von Gesamtdarstellungen die zu Standardwerken geworden sind, wie z.B. Geschichte Europas und Geschichte und Zukunft der europäischen Identität. Dem IEG ist Herr Schmale seit Jahren eng verbunden, u. a. als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des IEG und von Anfang an auch bei "EGO | Europäische Geschichte Online" als Fachherausgeber und Autor zentraler Beiträge. Wolfgang Schmale hat sich früh für das Verhältnis zwischen den "Neuen Medien" und der Geschichtswissenschaft interessiert und hat Vernetzung, Hypertext, Multimedialität als Chance für die inhaltliche Durchdringung der Geschichte Europas begriffen.

Ich wünsche uns nun ergiebige Gespräche und anregende Diskussionen.

Irene Dingel, IEG Mainz1

Anhang

  1. ^ Prof. Dr. Irene Dingel, Direktorin, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte, Mainz, Deutschland. Hauptherausgeberin von "EGO | Europäische Geschichte Online" (mit Johannes Paulmann).

 

Redaktion: Claudia Falk

Zitierempfehlung

Dingel, Irene: Einführung und Begrüßung, in: Joachim Berger (Hg.), EGO | Europäische Geschichte Online – Bilanz und Perspektiven, Mainz 2013-12-15. URL: https://www.ieg-ego.eu/dingeli-2013-de URN: urn:nbn:de:0159-2014021703 [JJJJ-MM-T].

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