Athanasius Kircher (1602–1680) unterhielt im römischen Collegium Romanum eine der seinerzeit berühmtesten und ambitioniertesten Wunderkammern, mit nahezu alle Sinne ansprechenden Ausstattungsstücken. Ob diese Globen-Installation (als terminus ante quem) im Zuge seiner Forschungen zum Magnetismus realisiert worden ist, bleibt bis dato unklar. Doch sind die Detailangaben dazu sehr genau: Die Glasgloben enthalten Wachsfigürchen mit magnetischen Kernen, die von einem großen Magneten in der Basis des Obelisken beeinflußt werden können. Durch eine Kurbel ist er in Drehung zu versetzen, bis die Figürchen, entsprechend ihrer Position, auf den Globen aufgebrachten Buchstaben oder Tierkreiszeichen usw. deuten. Der Inschrift an der Spitze ist das hermetische Axiom "Die Natur erfreut sich an der Natur" zu entnehmen.
Athanasius Kircher (1602–1680), Magnetisches Orakel, Buchdruck; Bildquelle: Ders., Magnes, sive de Arte Magnetica …, Köln 1643, Folio 327; Digitalisat: © Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, http://diglib.hab.de/drucke/218-25-quod-1/start.htm, http://diglib.hab.de/drucke/218-25-quod-1/start.htm?image=00406, Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland.