Die Bezeichnung "Burschenschaft" bezog sich zunächst auf die Gesamtheit aller Studenten einer Universität. Mit der Gründung der "Jenaer Urburschenschaft" am 12. Juni 1815 wurde sie schließlich auf jene organisierten Studenten angewandt, die (maßgeblich von den Ideen des "Turnvaters" Friedrich Ludwig Jahn [1778–1852] beeinflusst) auf die nationale Einigung Deutschlands und politische Reformen drängten. So verschieden sich die Ausprägungen und Zielsetzungen der Burschenschaften in der Folge entwickelten, ist ihnen doch gemein, alle Charakteristika eines Männerbundes zu erfüllen. Das Ölgemälde von Georg Mühlberg (1863–1925) zeigt die sogenannte "Mensur", ein Initiationsritual von Burschenschaftern, bei dem zwei "Paukanten" mit blanker Waffe einen Zweikampf austragen. Das – keineswegs bei allen Burschenschaften übliche, verschieden ausgestaltete und phasenweise auch behördlich verbotene – Mensur-Ritual steht dabei symbolisch für die erfolgreiche Mannwerdung in einer Burschenschaft.
Georg Mühlberg (1863–1925), "Auf die Mensur", Bildpostkarte, Deutschland, um 1900, Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung des Archiv und der Bücherei der Deutschen Burschenschaft, Koblenz, https://www.burschenschaftsgeschichte.de/forschung_studentika_muhlenberg.php.