Zusammen mit dem Comte Marie-Gabriel-Florent-Auguste de Choiseul-Gouffier (1752–1817), einem Antikensammler und Anghörigen des französischen Hochadels, reiste der auch als artiste-archéologue titulierte Künstler Louis-François Cassas (1756–1827) zwischen 1784 und 1787 nach Konstantinopel. Choiseul-Gouffier war zu dieser Zeit der Botschafter Frankreichs an der Hohen Pforte (der osmanischen Regierung). Im Auftrag des Comte unternahm Cassas eine weitere Reise, die ihn innerhalb von 15 Monaten von Konstantinopel aus nach Syrien und Palästina bis nach Ägypten führte. Damit verbunden war der Auftrag, die wesentlichen Regionen, Monumente und Menschen dieser Länder darzustellen. Nach seiner Rückkehr nach Rom 1784 entstand der Plan, eine Sammlung von Stichen auf Basis der mitgebrachten Zeichnungen zu publizieren. Durch die politischen Ereignisse von 1789 geriet sein Förderer, der Comte de Choiseul-Gouffier, jedoch in finanzielle Schwierigkeiten und Cassas musste nach Paris zurückkehren, um neue Gelder zu erschließen.
A. Tardieu, M.F. Dien et al.: Frontispiz zu Comte de Choiseul-Gouffier, in: Illustrations de Voyage pittoresque de la Grèce, 1782–1822; Bildquelle: Bibliothèque nationale de France, gemeinfrei.