In Anlehnung an ein Wort Jesu aus der Bergpredigt (Matthäus 7,24–7,27) ist das Schicksal zweier Häuser dargestellt: Das Haus des "weisen Mannes", gebaut auf den Felsen "Christus" (symbolisiert durch das Lamm) und die Pfeiler des Alten und Neuen Testaments, das eine bürgerliche, Christus zugewandte Gruppe von Reformationsanhängern in sich birgt, und das Haus des "unweisen Mannes", gebaut auf dem Sandboden des "Endchrists" (symbolisiert durch das siebenköpfige Untier aus Offenbarung 17,3.7) und den Pfeilern des Kirchenrechts und der Theologie des Johannes Duns Scotus, in dem sich vorwiegend Kleriker und Ordensangehörige aufhalten. Während das erstere trotz der Anfeindungen durch Mönch (Bauer?) und Theologen bestehen bleibt, bricht das letztere, unterspült vom Strom des Wortes Gottes, auseinander. Der auferstandene Christus sowie zwei Engel künden das Schicksal vom Himmel her an.
Erhard Schön (1491–1542), Das Hauß des Weysen und das haus des unweisen manß. Math.vij., Flugblatt mit Holzschnitt und Typendruck, 28,8 cm x 37,5 cm, Nürnberg, 1524, Text von Hans Sachs (1494–1576) (Werke, vol. 25, Reg. Nr. 526), Geisberg/Strauss Nr. 1139; Bildquelle: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, https://stabikat.de/Record/1000065413, Public Domain Mark 1.0, https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/deed.de.