Cassas verbringt in Baalbek 20 Tage, in denen er, wie er in einem Brief an seinen Gönner, den Comte de Choiseul-Gouffier berichtet, die wichtigsten Bauwerke zeichnet und vermisst. Gegenüber der Weiterverarbeitung der Zeichnungen zum kolorierten Aquarell im Darstellungsduktus der romantischen Landschaftsmalerei kann man in der Radierung stärker dem artiste-archéologue bei der Arbeit zusehen – wie er sich im Bildvordergrund auch selbst inszeniert.
Louis François Cassas (1756–1827), Das Portal der Cella des Bacchustempels, Feder und schwarze Tinte, Aquarell, 1793; Bildquelle: Annie Gilet (Hg.), Louis-François Cassas 1756–1827: Dessinateur-Voyageur: Im Banne der Sphinx: Ein französischer Zeichner reist nach Italien und in den Orient, 22. April–19. Juni 1994, Wallraf-Richartz-Museum, Graphische Sammlung Köln, Mainz u.a. 1994, Abb. 90.