Die Bulle "Romanus Pontifex" von 1455 ist die wichtigste einer Reihe von päpstlichen Verlautbarungen des 15. Jahrhunderts, die Portugal damit beauftragten, entlang der Küsten Afrikas einen alternativen Weg nach Indien zu erkunden, diesen Weg durch Inbesitznahme von Stützpunkten zu sichern und den christlichen Glauben zu verbreiten. Die Bulle preist die Erfolge von Heinrich dem Seefahrer, einem portugiesischen Infante, im Kampf gegen die Sarazenen und bei der Verbreitung des Christentums. Außerdem räumt sie den Portugiesen das Hoheitsrecht über die bisher erworbenen Gebiete und neue Eroberungen jenseits von Kap Bojador, einem Vorgebirge an der Nordwestküste Afrikas, südlich der Kanarischen Inseln, ein. Auch in den neu eroberten Gebieten soll laut der Bulle das Christentum verbreitet werden.
Papst Nikolaus V. (1397–1455), Bulle "Romanus Pontifex", 1455; Bildquelle: Portugiesisches Nationalarchiv Torre do Tombo, PT/TT/BUL/0007/29, http://digitarq.dgarq.gov.pt/viewer?id=3907997.