Als deutscher Berufsdiplomat, der zuerst in den 1880er Jahren in China gedient hatte, kehrte Clemens von Ketteler 1899 als Generalbevollmächtigter nach Peking (Beijing) zurück. Dort war er schon bald in die zunehmenden Spannungen verwickelt und befahl den Wachposten der deutschen Botschaft die Boxer zu stellen, die Kirchengebäude abgebrannt hatten. Die Gewalt eskalierte: Als Ketteler einen chinesischen Zivilisten attackierte und auf einen Jungen schoss, kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Am 20. Juni 1900 wurden Ketteler und sein bewaffneter Wachmann auf dem Weg zum chinesischen Außenministerium von einer mandschurischen Einheit angegriffen. Ketteler wurde hierbei von einem Korporal namens En Hai aus nächster Nähe erschossen. Letzterer wurde anschließend festgenommen und hingerichtet. Das Ketteler Denkmal in Peking wurde nach der Niederschlagung des Boxeraufstands errichtet. Es wurde am 8. Januar 1903 an der Stelle fertiggestellt, an der Ketteler getötet worden war. Nach dem Ersten Weltkrieg büßte das Denkmal seine Funktion ein und wurde als "Sieg der Gerechtigkeit-Tor" an den heutigen Zhongshan Park verlegt. Im Jahr 1953 benannte man es um in "Bewahrung des Friedens-Tor".
Dedication of Memorial Gateway Arch (Ketteler Memorial) in Peking, China, Schwarz-Weiß-Photographie, 1903, unbekannter Photograph; Bildquelle: Digital Commonwealth, http://ark.digitalcommonwealth.org/ark:/50959/n8710222h Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Unported (CC BY-NC-ND 3.0).