Als "butch shift" wird eine "Vermännlichung" homosexueller Identitätskonstruktionen verstanden, die in Deutschland bereits in den 1950er Jahren durch den Import homosexueller "Bilderwelten" aus den USA – meist in Form von Zeitschriften – grundgelegt wurde. In Michael Stocks Film, der in der "Nachwende-Zeit" in einer von Autonomen bewohnten Wagenburgsiedlung in Berlin-Kreuzberg spielt, sieht man neben dem Puppenspiel, das den Mainplot begleitet, eine Ausprägung dieses "butch shifts": zwei "Lederkerle". Wenngleich sie die Praxis des Doing Gender augenscheinlich werden lassen, sind diese hypermaskulinen "Macho-Entwürfe" aufgrund der dieser Konzeption inhärenten Identifikation mit hegemonialer Männlichkeit nicht unumstritten.
Michael Stock, Standfoto aus dem Spielfilm "Prinz in Hölleland", Deutschland 1993; Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung von Michael Stock, © Michael Stock (das ungekürzte Original ist freigegeben ab 16 Jahren), Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Eb3Ql3xdmOo.