Gabriele Malagrida (1689–1761) war zunächst Jesuitenmissionar in Brasilien und wurde später königlicher Beichtvater am portugiesischen Hof. Er war einer von drei Jesuitenpatres, die man explizit der Komplizenschaft beim Attentatsversuch auf König Joseph I. beschuldigte, und wurde zu einer Schlüsselfigur der portugiesischen Pressekampagne gegen die Jesuiten. Antijesuitische Autoren stellten Malagrida als Verkörperung der königsmörderischen Gesellschaft Jesu dar, und in ganz Europa waren Karikaturen im Umlauf, die ihn als dolchschwingenden Königsmörder zeigten. Im Jahr 1761 wurde er als Ketzer verurteilt und in einem Autodafé verbrannt.
Gabriele Malagrida (1689–1761), Stich, Frankreich ca. 1759, unbekannter Künstler; Bildquelle: Bibliothèque de Port-Royal, Paris, Est. 731.