Isaak August Dorner (geb. 1809 in Neuhausen ob Eck/Württemberg – gest. 1884 in Wiesbaden), spekulativer Dogmatiker einer vermittelnd-konservativen Richtung, kann als einer der international bedeutendsten deutschen Theologen im Nachmärz gelten. Nach Theologiestudium und kirchlichen Anstellungen wurde Dorner 1838 Extraordinarius in Tübingen, 1838 Ordinarius in Kiel, 1843 in Königsberg, 1847 in Bonn, 1853 in Göttingen und 1862 in Berlin (hier für Systematische Theologie und Christliche Sittenlehre). Als Mitglied des preußischen Oberkirchenrats und durch zahlreiche Aktivitäten im Verbandsprotestantismus wurde Dorner – ein Parteigänger der sogenannten "Positiven Union" – zwischen 1850 und 1880 zu einer der kirchenpolitisch einflussreichsten Persönlichkeiten in Deutschland.
Isaak August Dorner (1809–1884), Schwarz-Weiß-Photographie, o. J. [vor 1884], Photograph: Gottheil und Söhne, Königsberg; Bildquelle: Werckshagen, Carl (Hg.): Protestantismus am Ende des XIX. Jahrhunderts in Wort und Bild, Berlin 1902, vol. 2, S. 671; Bildquelle: Wikimedia Commons, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Isaak_Aug_Dorner.jpg, gemeinfrei.