Am Neujahrstag 1634 war die Zürcher "Bürgerbibliothek" erstmals zugänglich. Die Sammlungsobjekte waren dann noch mit den Büchern vermischt und erst 1667 wird die nun eigenständige Kunst- und Naturalienkammer im freigewordenen Obergeschoss eingerichtet. Im Inventar aus jenem Jahr sind künstlerisch gestaltete Dinge nachgewiesen (z.B. wohl auch eine Kunstkammer-typische Modellsammlung), sodann unbearbeitete Naturalia sowie Münzen und Ausgrabungsstücke aus der lokalen Umgebung. Gemäß der in all diesen Institutionen gepflegten Tradition genealogischer Selbstvergewisserung, finden sich neben anderen Gemälden, Portraits von Berühmtheiten und Honoratioren, hier Schweizer Calvinisten neben Bürgermeistern und städtischen Ratsmitgliedern.
Johannes Meyer (1655–1712), Abriss der Kunst-Kammer auf der Wasser Kirchen In Zürich, Radierung, 17 x 26 cm, Blatt 23 x 26,6 cm, 1688; Bildquelle: Neujahrsblatt, hrsg. von der Stadtbibliothek in Zürich, 1688; Digitalisat: Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv, INVNR: 000006520_47.