Süleyman I. gilt als der bedeutendste unter den osmanischen Sultanen. Er erweiterte den osmanischen Machtbereich (Belgrad, 1521; Rhodos, 1522; Ungarn, 1526/1540; erfolglose Belagerung Wiens, 1529; Irak, 1534; Algerien und Tunesien, ab 1534), ordnete das Rechtswesen neu und entfaltete eine rege Bautätigkeit, vor allem in der Hauptstadt Istanbul. Im Osmanischen Reich galt er als vorbildlicher Herrscher und seine Regierungszeit (1520–1566) als Blütezeit. Seiner gesetzgeberischen Tätigkeit, vor allem den Bemühungen, religiöses Recht (Scharia) und weltliches Sultansrecht (kanun) in Übereinstimmung zu bringen, verdankt er die Bezeichnung Kanuni Sultan Süleyman ("Sultan Süleyman der Gesetzgeber"). In Europa erhielt er aufgrund des Glanzes seines Hofes den Zunamen "der Prächtige".
Portrait von Sultan Süleyman I. (ca. 1494–1566), Öl auf Leinwand, um 1530, unbekannter Künstler; Bildquelle: ©KHM-Museumsverband, CC BY-NC-SA 4.0.