Die Werke des englischen Dichters und Dramatikers William Shakespeare zeichneten sich, obwohl sie vielfach auf bekannte Stoffe zurückgriffen, durch die Individualisierung und psychologische Zeichnung der Figuren aus. Schon zu Lebzeiten als einer der führenden Dramatiker Englands geltend, wurde Shakespeare in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in ganz Europa zur Verkörperung des Dichters als inspiriertem Schöpfer. Insbesondere in Deutschland wurde Shakespeare zu einem dramatischen Paradigma und zum Inbegriff des Originalgenies mit entsprechendem Kult bis hin zur gleichsamen "Nationalisierung" Shakespeares als "deutscher" Dichter, zu der auch die Übersetzungen durch Christoph Martin Wieland (1733–1813), August Wilhelm Schlegel (1767–1845) und Ludwig Tieck (1773–1853) beitrugen.
Martin Droeshout (1601–ca. 1650), William Shakespeare (1564–1616), Kupferstich, Titelblatt der sog. "First Folio"-Ausgabe von 1623 (Shakespeare, William: Comedies, Histories & Tragedies, London 1623); Bildquelle: Helmolt, Hans F. (Hg.): History of the World, New York 1902; University of Texas Libraries, Portrait Gallery, https://collections.lib.utexas.edu/catalog/utlmisc:9c90c330-ba43-428e-ad72-5b46bf53ecc5.