Der Titel des Gemäldes von Hans Baluschek (1870–1935) verweist auf eine Sonderform der Gastronomie, die um das Jahr 1800 im Berliner Vorort Treptow entstand. Da die dort ansässigen sächsischen Gastwirte keine Getränkekonzession zahlen wollten, wurde ihnen der Ausschank von Getränken verboten. Daraufhin verfielen immer mehr Berliner Gaststätten auf die Idee, den Gästen lediglich heißes Wasser und Geschirr anzubieten, so dass diese mit Hilfe mitgebrachten Kaffeepulvers sich ihren eigenen Kaffee zubereiten konnten. Entsprechende Gasthäuser mit dem Reklameschild "Hier können Familien Kaffee kochen" existierten im Arbeitermilieu bis ins 20. Jahrhundert.
Hans Baluschek (1870–1935), Hier können Familien Kaffee kochen, 80 x 35 cm, Mischtechnik auf Pappe, 1895, Foto: Martin Adam, Berlin; Bildquelle: Bröhan-Museum Berlin.