Zu erkennen ist das stark idealisierte Stadtleben der reichen Augsburger Bürgergesellschaft, Patrizier aus wohlhabenden Bürgergeschlechtern samt ihren Ehefrauen, wobei Letztere mit ihrer starken Präsenz in der städtischen Öffentlichkeit auffallen, was offenbar in diesem Fall der historischen Wirklichkeit entspricht. Demonstriert wird der Reichtum insbesondere über die luxuriöse Kleidung: die Formenvielfalt an Baretten, Hauben, die prachtvollen Farben der Garderobe und ihre aufwendigen Formen – Schauben, Faltenröcke, Wappenröcke, Schaubenröcke bis hin zu Rüstungen im Vordergrund – die ein ausgefeiltes Schneiderhandwerk voraussetzen. Sie markieren auch die Hierarchie zwischen Diener und Herren.
Jörg Breu (1480–1537), Augsburger Monatsbilder: Januar, Februar, März, 212 x 350 cm, zwischen 1531 und 1550; Bildquelle: © Deutsches Historisches Museum, Berlin.