Ursprünglich Mitglied der sozialistischen Partei begründete Mussolini 1919 die Bewegung Fascio di combattimento (seit 1921 Partito Nazionale Fascista [PNF]). Im Wahlbündnis mit den Liberalen und begleitet von Gewaltakten gelangte er 1921 ins italienische Parlament und wurde nach dem "Marsch auf Rom" 1922 zum Ministerpräsidenten ernannt. Seit 1929 nutzte er seine kontinuierlich ausgebaute Machtposition, zu der auch die Stilisierung seiner Person zum "Duce" gehörte, zum Aufbau einer Einparteiendiktatur, einer tendenziell totalitären Staats- und Gesellschaftsordnung sowie einer zunehmend imperialistischen Außenpolitik. Nach anfänglicher Schaukelpolitik geriet Mussolini in immer stärkere Abhängigkeit zum nationalsozialistischen Deutschland (partielle Übernahme der "Rassengesetze"; 1939 Stahlpakt; 1940 Dreimächtepakt und Eintritt in den Zweiten Weltkrieg). Nach Massenstreiks und der Invasion der Westalliierten wurde Mussolini 1943 abgesetzt und 1945 von italienischen Widerstandkämpfern erschossen.
Benito Mussolini (1883–1945), Schwarz-Weiß-Photographie, ohne Datum, unbekannter Photograph; Bildquelle: Library of Congress, George Grantham Bain Collection, http://hdl.loc.gov/loc.pnp/ggbain.37518.