Nach ihrer Vertreibung aus Piemont 1698 suchten die Waldenser aus dem Chisonetal Aufnahme in Deutschland. Die Verhandlungen von Seiten der Waldenser wurden vor allem von den beiden Pfarrern Henri Arnaud und Jacques Papon Sohn geführt. Sie wollten erreichen, dass die Waldenser in Deutschland so leben konnten, wie sie es aus dem Chisonetal gewohnt waren.
Als Erster fand sich der lutherische Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (1667–1739) bereit, diese Forderungen zu erfüllen. Am 22 April 1699 erließ er eine "Erklärung zu Gunsten der Waldenser", worin diese großzügige Zugeständnisse oder "Privilegien" erhielten. Andere Landesherren folgten seinem Vorbild.
Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (1667–1739), das Waldenserprivileg, Titelblatt, erlassen am 22. April 1699; Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung des Henri-Arnaud-Hauses Ötisheim-Schönenberg.