Für die Netzwerke der Hansekaufleute waren die persönlichen und ökonomischen Kontakte, die während Handelsfahrten und Aufenthalten in Kontoren im Ausland geschmiedet wurden, von großer Wichtigkeit. Der von Hans Holbein dem Jüngeren portraitierte Georg Gisze war ein Hanse-Kaufmann aus Danzig, der seit 1522 für die Kölner Hanseniederlassung in dem Londoner Kontor "Stalhof" tätig war. Um Gisze herum lassen sich einige Gegenstände und Symbole seiner Arbeit erkennen, z.B. Waage, Rechnungsbuch und Siegel. Dass sich Gisze ausgerechnet von Holbein, der zu diesem Zeitpunkt auch für König Heinrich VIII. arbeitete, malen ließ, ist ein Hinweis auf seine gehobene gesellschaftliche Stellung, die auch in der prächtigen Kleidung zum Ausdruck kommt.
Hans Holbein d. J. (1497–1543), Der Kaufmann Georg Gisze (1497–1562), Öl auf Eichenholz, 1532; Bildquelle: Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Jörg P. Anders, Ident. Nr.: 586, https://id.smb.museum/object/868769, Public Domain Mark 1.0 Universell, https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/deed.de.