Münster war in den 1530er Jahren eine Hochburg der Täuferbewegung. Angeführt von dem Niederländer Jan Mathys übernahm die radikal-fundamentalistische Bewegung, die die Kindertaufe ablehnte, stattdessen die Erwachsenentaufe propagierte und sich u.a. wegen dieser Streitfrage von der evangelischen Konfession abgespalten hatte, die Macht in der Stadt. Da das sogenannte Täuferreich von Münster, das Mathys und seine Anhänger errichteten, auch die landesherrliche Macht des Müsteraner Bischofs Franz von Waldeck gefährdete, ging dieser militärisch gegen die Stadt vor. Die Belagerung dauerte von 1534 bis 1535 und endete mit einem Erfolg der bischöflichen Truppen, die von kaiserlichen und evangelischen Einheiten unterstützt wurden. Sie richteten ein Blutbad unter den Täufern an und stellten die alte Ordnung wieder her.
Erhard Schoen (ca. 1491–1542), Ansicht der Belagerung von Münster, kolorierter Holzschnitt mit Typendruck, 1534, 34,6 cm x 59,3 cm; Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung des LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Photographin: Sabine Ahlbrand-Dornseif, Inv. Nr. K 35-52 LM, URL: https://www.lwl.org/AIS5/Details/collect/68491.