Auch Frauen spielten bei der Netzwerkbildung katholischer Emigranten eine Rolle. Françoise-Marguerite de Joncoux war eine französische Historikerin, die bis zu ihrem Tod 1715 rund 20 Jahre lang als eine Art Generalsekretärin den Briefwechsel der jansenistischen Theologen koordinierte, finanzielle Transaktionen zwischen Frankreich und den Niederlanden leitete und in Paris einen jansenistischen Salon abhielt. Außerdem organisierte sie Zusammenkünfte jansenistischer Theologen und wirkte als Verbindungsperson zum Kloster Port-Royal-des-Champs. Durch diese vielfältigen Tätigkeiten wurde sie zum Mittelpunkt eines Netzwerkes.
Nicolas Pitau II. (1670–1724), Portrait von Françoise-Marguerite de Joncoux (1668–1715), Stich, 1716; Bildquelle: © The Trustees of the British Museum, https://www.britishmuseum.org/collection/object/P_1928-0313-381.