Der burgundische Herzogshof war europaweit bekannt für seinen erlesenen Geschmack und vorbildhaften Stil. Die einheitliche Farbgebung der Kleidung in diesem Fall signalisiert, dass sie anlässlich eines Festes einem Thema zugeordnet wurde. Deutlich zeichnen sich die unterschiedlichen vestimentären Geschlechtermodelle ab: die Männer in kurzer Kleidung und mit sichtbaren Beinen – die zu der damaligen Zeit als Teil männlicher Schönheit galten – und die Frauen in ihren engen, überlangen Gewändern mit Schleppen (Cotardie und Houppelande).
Hochzeitsfest am Hofe Philipps des Guten, Herzog von Burgund, im "Garten der Liebe" bei Schloss Hesdin im Jahre 1432; Kopie eines zeitgenössischen Gemäldes, Öl auf Leinwand,164 x 120 cm; 16. Jh., unbekannter Künstler; Bildquelle: © Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte (bpk) | RMN | Gérard Blot, Bildnummer 00056477, Standort des Originals: Châteaux de Versailles et de Trianon, Versailles.