Der Lyriker und Dramatiker Hugo von Hofmannsthal wird zu den bedeutenden Vertretern des österreichischen Impressionismus und Symbolismus gezählt. Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Jedermann (1912), der jährlich auf den von Hofmannsthal mitbegründeten Salzburger Festspielen aufgeführt wird, die von Richard Strauss (1864–1949) vertonten Opernlibretti (Der Rosenkavalier, 1910) und der sogenannte Chandos-Brief (1902) mit dem er auf die Literatur und Philosophie der Moderne wirkte. Zunächst vom französischen Symbolismus beeinflusst, wandte es sich immer stärker antiken und christlich-abendländischen Traditionen zu. Der Zusammenbruch des habsburgischen Reichs, das er als geistige Mitte der europäischen Kultur begriffen hatte, erschütterte ihn tief.
Nicola Perscheid (1864–1930), Hugo von Hofmannsthal (1874–1929), Schwarz-Weiß-Photographie, um 1910; Bildquelle: Wikimedia Commons, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nicola_Perscheid_-_Hugo_von_Hofmannsthal_1910.jpg, gemeinfrei.