Immanuel Kant gilt als bedeutendster Vertreter der deutschen Aufklärungsphilosophie. Beeinflusst von Isaac Newton, John Locke und David Hume stand im Mittelpunkt seines Werks die Frage nach der Möglichkeit metaphysischer Erkenntnis (Kritik der reinen Vernunft, 1781; Kritik der praktischen Vernunft, 1788; Kritik der Urteilskraft, 1790). Er gründete sein System strenger Wissenschaft auf die mathematisch-physikalischen Naturwissenschaften und kritisierte die traditionelle Metaphysik grundsätzlich. Kant trennte Philosophie und Theologie radikal voneinander. Eine neue Grundlage für Wissen, Sittlichkeit und Glauben versuchte er mit seiner Transzendentalphilosophie zu legen. Auf der Suche nach einem verbindlichen Begründungsprinzip der Moral formulierte er den kategorischen Imperativ.
Hugo Bürkner (1818–1897), Portrait von Immanuel Kant (1724–1804), Stich, 1854; Bildquelle: Bechstein, Ludwig: Zweihundert deutsche Männer in Bildnissen und Lebensbeschreibungen, Leipzig 1854, gemeinfrei.