Ende des 15. Jahrhunderts existierten mehrere islamische Staaten in Europa: Im Süden der iberischen Halbinsel bestand das nasridische Emirat von Granada, das in dieser Zeit allerdings seinen Niedergang erlebte. Am anderen Ende Europas lagen das Chanat von Kasan an der mittleren Wolga, das Chanat von Kasimov an der Oka, das in den 1460er Jahren gegründete Chanat Astrachan im Mündungsgebiet der Wolga sowie das Chanat der Krim, das die Halbinsel Krim und die südlichen Steppengebiete der heutigen Ukraine umfasste. Bei diesen vier Staatsgebilden handelte es sich um direkte bzw. indirekte Abspaltungen vom dschingizidischen Staat der Goldenen Horde, der im 14. Jahrhundert islamisiert worden war. In Südosteuropa erlebte das Osmanische Reich in der gleichen Zeit seinen militärischen und politischen Aufstieg.
Islamische Staaten in Europa um 1480, Karte, 2012; Bildquelle: Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (2012).
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