Jakob Frank war ein jüdischer Sektengründer des 18. Jahrhunderts. 1726 in Podolien (heute Ukraine) geboren, war er schon im Elternhaus sabbatianischen Einflüssen ausgesetzt. Die Prägung durch diese religiöse Gruppierung, die in dem türkischen Juden Shabtai Zvi den Messias sah, wurde verstärkt durch Aufenthalte im Erwachsenenalter in Istanbul und Saloniki, Zentren des Sabbatianismus. Mitte der 1750er Jahre kehrte Frank nach Polen zurück, wurde zum Anführer einer sabbatianischen Gruppierung und erklärte sich selbst zum Messias. Bald kam es zu Konflikten mit den orthodoxen Juden, die Frank nicht als Messias akzeptierten und die Frankisten verdächtigten, vom Judentum abzufallen. Tatsächlich konvertierten Frank und viele seiner Anhänger zum Katholizismus, behielten aber viele ihrer Rituale und Glaubensinhalte bei, sodass Frank 1760 verhaftet wurde und erst 13 Jahre später wieder freikam. 1788 zog er mit dem harten Kern seiner Anhänger nach Offenbach am Main, wo er mit seinem "Hofstaat" bis zu seinem Tod im Jahr 1791 lebte.
Portrait von Jakob Frank (1726–1791), unbekannter Künstler; Bildquelle: Jüdisches Lexikon, Berlin 1928, vol. 2, Sp. 713.