Geprägt von den Bürger- und Revolutionskriegen seiner Zeit suchte der englische Philosoph Thomas Hobbes nach einer politischen Ordnung, die nach wissenschaftlichen Prinzipien eingerichtet war und künftige Revolutionen verhindern sollte. In seinen Werken zur Staatslehre (De cive, 1642; Leviathan, 1651) geht er von dem Bestreben des Menschen, Lust zu maximieren und Schmerz zu minimieren, aus. Eine politische Ordnung ist demnach gut eingerichtet, wenn sie dieses Streben optimiert. Der Mensch ist für Hobbes ursprünglich kein gesellschaftliches Wesen und befindet sich im Naturzustand in stetiger Konkurrenz ("homo homini lupus", "bellum omnium contra omnes"). Dieser Naturzustand könne nur durch einen Vertrag überwunden werden, in dem jeder auf sein ursprüngliches Recht zugunsten eines Souveräns verzichtet. Mit Absetzung des Souveräns zerfiele der body politic wieder in seine einzelnen Bestandteile; der Mensch kehrt in den Naturzustand zurück.
William Faithorne? (ca. 1620–1691), Portrait von Thomas Hobbes, Kupferstich, 17. Jahrhundert; Bildquelle: New York Public Library, Digital Gallery, Print Collection, Miriam and Ira D. Wallach Division of Art, Prints and Photographs, Digital ID: 1261211, Record ID: 614272, http://digitalgallery.nypl.org/nypldigital/id?1261211, gemeinfrei.