Als der Vesuv 1631 nach jahrhundertelanger Inaktivität erstmals wieder ausbrach, wurde das Ereignis sofort bildlich festgehalten und verbreitet. Bis ins späte 18. Jahrhundert hinein übte der Vulkan dann eine starke Anziehungskraft auf Kavaliere und Bürgerliche auf ihren Reisen aus. Für Johann Caspar Goethe, den Vater von Johann Wolfgang Goethe (1749–1832) stellte die Besteigung des Vesuv 1740 "bislang den Höhepunkt meiner Reise" dar. Schon von dem Bett in seiner Herberge aus konnte er sehen, "wie der Berg unablässig Rauch ausstößt". Wie bei anderen naturgeschichtlichen Monumenten, war es üblich, im Krater des Vulkans kleine Experimente durchzuführen: Goethe und seine Reisegefährten steckten weiße Papierstückchen in Ritzen und stellten fest, dass diese sich nicht entzündeten, sondern lediglich verkohlten. (Goethe, Reise durch Italien 1999, S. 195ff.)
Joseph Wright of Derby (1734–1797), Vesuvius from Portici, Öl auf Leinwand, 101 x 127 cm, ca. 1774–1776; Bildquelle: The Huntington Library, Art Collections, and Botanical Gardens. Purchased with funds from the Frances Crandall Dyke Bequest http://emuseum.huntington.org/objects/6436/vesuvius-from-portici?ctx=bec13f57-d4e1-4cc0-8519-32df3911978c&idx=0.