Der französische Schriftsteller und Philosoph Voltaire [eigentlich: François Marie Arouet] genoss als Sohn eines wohlhabenden Notars eine humanistische Bildung. 1719 sorgte er mit seiner ersten Tragödie Œdipe für Aufmerksamkeit; europaweite Bekanntheit erreichte er mit dem Epos Henriade (1723). 1726 floh er vor einer drohenden Verhaftung nach England, wo er bis 1729 lebte. Über seinen Aufenthalt veröffentlichte er die Letters concerning the English Nation (1733; 1734 französisch als Lettres philosophiques), neben Montesquieus De l'esprit des lois das Schlüsselwerk der Anglophilie. Nach seiner Rückkehr beschäftigte er sich mit naturwissenschaftlich-mathematischen Studien; seine Éléments de la philosophie de Newton (1738) machten dessen Kosmologie auf dem Kontinent bekannt. 1749 bis 1753 lebte er auf Einladung Friedrichs II. in Potsdam, seit 1758 auf Schloss Ferney in der Nähe des Genfer Sees. Während dieser Zeit veröffentlichte er u.a. historische Arbeiten sowie sein wohl bekanntestes Werk Candide ou l'optimisme (1759).
Voltaire (eigentlich: François Marie Arouet, 1694–1778), Kupferstich, o. J., unbekannter Künstler, Scan: Gabor; Bildquelle: Müller-Baden, Emanuel (Hg.): Bibliothek des allgemeinen und praktischen Wissens zum Studium und Selbstunterricht in den hauptsächlichsten Wissenszweigen und Sprachen, Berlin 1905, vol. 5, S. 36, wikimedia commons, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Voltaire_oval.jpg, gemeinfrei.