Im Jahr 1762 veröffentlichte das Pariser parlement eine Zusammenstellung von Auszügen aus den moralischen Lehren der Jesuiten, um gegenüber dem König die scharfe Verurteilung der Ordensdoktrin zu rechtfertigen. Aus diesem Anlass fertigte ein jansenistischer Künstler – wie bei allen in diesen Jahren erlassenen antijesuitischen Gesetzen – einen Medaillenstich an, der die entsprechende Verfügung illustrierte. Die Darstellung zeigt das parlement als Allegorie der Gerechtigkeit, die dem König das wahre Wesen der Jesuiten enthüllt. Die Attribute, mit denen die Jesuiten näher bezeichnet werden, entsprechen den angeblich von ihnen begangenen Verbrechen: der vergiftete Becher (Missbrauch der Priesterwürde und der Sakramente), die Muskete und der Dolch (Mord, Königsmord), die Fackel (Aufruhr) und die Maske (Heuchelei).
Assertions perverses présentées au roy, anonyme Radierung, Paris 1762, unbekannter Künstler; Bildquelle: Bibliothèque de Port-Royal, Paris, Est. 307.