Die Geburt einer Idee: Geheime Gesellschaften im 18. Jahrhundert
Dieser Beitrag nähert sich seinem schwer fassbaren Thema indem er zunächst dem aufkommenden Begriff der "geheimen Gesellschaften" in Veröffentlichungen des 18. Jahrhundert nachgeht. Damit wird es möglich, die verschiedenen sozialen Phänomene, mit denen der Begriff in der damaligen Zeit in Verbindung gebracht wurde, zu erfassen und dann deren Funktionen und Entwicklungen bis zum 20. Jahrhundert zu verfolgen. Der Begriff "geheime Gesellschaften" – der im Englischen (secret societies) und Französischen (sociétés secrètes) ebenfalls gerne in Alliteration und im Plural genutzt wird – geht auf die letzten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts zurück. Dieses lässt sich paradoxerweise ausgerechnet dem Titel eines Buches, De secretis societatibus litterariis, entnehmen, das der Philosoph Johan Bilmark (1728–1801) im Jahre 1772 an der Königlichen Akademie zu Åbo (Turku) herausbrachte. Obgleich der Autor sein Argument mit einer Reihe von historischen Beispielen belegte, war sein Hauptanliegen die jüngste Geburt der Aurora zu feiern. Der Name bezieht sich auf eine literarisch-musikalische Vereinigung in Åbo, die wie ihr Vorbild, die schwedische Gesellschaft Utile Dulci, keine offene Vereinigung war, sondern ihre Mitglieder in verschiedene Grade einweihte.1 Strikt genommen sollte der Titel von Bilmarks Buch folglich lieber "Über geheime literarische Gesellschaften" als "Über literarische Geheimgesellschaften" übersetzt werden.2
Die wahren Anfänge des modernen Begriffes gehen wahrscheinlich auf die Berlinische Monatsschrift von Mitte der 1780er Jahre zurück. Diese von Friedrich Nicolai (1733–1811) herausgegebene Zeitschrift griff damals gerne den Jesuitenorden an. Auch wenn die Societas Jesu in den von den Bourbonen regierten Ländern und von Papst Clemens XIV (1705–1774) verboten worden war, vermuteten viele, dass der Jesuitenorden im Untergrund überlebt hatte und den Protestantismus und die Aufklärung durch "eine Menge geheimer schädliche[r] Gesellschaften" bekämpfte.3 Die folgende Diskussion konzentrierte sich bald auf das Schicksal des im Jahre 1776 von Adam Weishaupt (1748–1830) gegründeten Illuminatenordens. Weishaupt war Professor für Kirchenrecht an der Universität Ingolstadt, der sich weitgehend von den Jesuiten und den Freimaurern hatte inspirieren lassen. Seine "geheime Gesellschaft", wie Weishaupt seine Vereinigung bezeichnete, hatte zum Ziel, Mitglieder der Elite zu rekrutieren und diese zur Einflussnahme auf die Regierungspolitik in entsprechend geeigneten Posten zu positionieren. Im Jahre 1785 aber setzte Kurfürst Karl Theodor von Bayern (1724–1799) dem Illuminatenorden zur Freude der Katholiken und Empörung derer Feinde ein endgültiges Ende.4
Diese Begebenheiten wirbelten damals viel Staub auf. Seit den 1750er Jahren hatten Gegner der Jesuiten die berüchtigte Monita secreta , eine Sammlung verfälschter "geheimer Instruktionen" des Ordens, verschiedentlich nachgedruckt. Diese Sammlung war das erste Mal im Jahre 1614 in Krakau erschienen und hatte damals zu heftigem Protest der Jesuitenväter geführt, die ihrerseits eine Verschwörung der Jansenisten vermuteten, wie sie angeblich im Jahre 1621 in Bourgfontaine geplant worden war.5 Die bayerische Regierung veröffentlichte zudem noch kompromittierende Dokumente der Illuminati , worauf einige Mitglieder sich mit Schriften verteidigten: Nach 1785 erschienen innerhab von fünf Jahren nicht weniger als 50 Publikationen in Deutschland und im Ausland, die sich mit dem Illuminatenorden befassten.6 Zu diesem Zeitpunkt aber hatten die revolutionären Ereignisse in Frankreich bereits begonnen, günstigere Bedingungen für die Ausbreitung der Idee von "Geheimbünden" zu schaffen.
Seit die Französische Revolution untersucht und gedeutet wird, ist versucht worden, bestimmte Gruppen für ihren Verlauf verantwortlich zu machen. Diese Individuen wurden nicht nur als mehr oder weniger gut informierte Anstifter– wie beispielsweise die Calvinisten und philosophes in den Augen vieler Katholiken –, sondern auch als fest entschlossene und langjährige Verschwörer angesehen. Die Urheber dieser Theorien waren von unterschiedlicher Herkunft. Einer von ihnen, Jacques Le Sueur, war besser bekannt als der umtriebige Dramatiker Beaunoir bzw. Alexandre-Louis-Bertrand Robineau (1746–1823). Selber aus dem Priesteramt verstoßen und dann Freimaurer, veröffentlichte er das romanhafte Werk Les Masques arrachées ("Die Masken entfernt"), in dem er den Beginn der Revolutionen in Frankreich und Brabant bestimmten Freimaurern und Jesuiten anlastete. Charles-Louis Cadet de Gassicourt (1769–1821), der ein unehelicher Sohn Ludwigs XV. (1710–1774) war und später Apotheker von Napoleon I. (1769–1821) wurde, war und blieb ebenfalls ein Freimaurer. In Le Tombeau de Jacques Molai ("Das Grab des Jacques Molai") von 1796, propagierte er eine Ahnenlinie von den Templern und Assassinen zu den Jesuiten und Freimaurern zu den Illuminati. John Robison (1739–1805), der Autor von Proofs of a Conspiracy against all the Religions and Governments of Europe ("Beweise einer Verschwörung gegen alle Religionen und Regierungen von Europa") von 1789, war nicht nur ein Freimaurer sondern auch ein Freund des schottischen Erfinders James Watt (1736–1819) und Professor für Philosophie an der Universität Edinburgh. Im Gegensatz dazu war der gefeierte spanische Sprachwissenschaftler Lorenzo Hervás y Panduro (1735–1809), Autor des im Jahre 1794 erschienenen Causas de la revolución de Francia ("Ursachen der Französischen Revolution"), Jesuit. Das gleiche gilt für Augustin de Barruel (1741–1820), dessen Mémoires pour servir à l'histoire du Jacobinisme ("Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Jakobinismus") von 1798-1799 die "Verschwörungstheorie" zur Französischen Revolution am eindringlichsten beschrieb. Diese und viele andere Autoren beförderten die Vorstellung, dass zahlreiche Geheimbünde existierten und dass diese unsichtbare, aber mächtige Werkzeuge der Zersetzung darstellten.7
Der deutsche Bundesroman, die englische Gothic Novel, letztere auch als Schauerroman bekannt, sowie eine Flut einfacher Unterhaltungsliteratur regten die Faszination für die edlen und furchterregenden Bruderschaften nicht nur an, sondern reflektierten diese auch.8 Seit Ende des 18. Jahrhunderts verbreiteten diese Werke auf unterhaltsame Weise Wissen über die Arbeitsweisen von Geheimgesellschaften. In manchen Fällen, wie etwa Charles Nodiers (1780–1844) Geschichte einer antibonapartistischen Verschwörung, war es nicht einfach, Fakten von Fiktionen zu unterscheiden. Seine Histoire des sociétés secrètes de l'Armée ("Geschichte der geheimen Gesellschaften der Armee") von 1815 zeigte Geheimbünde, nach dem Fall von Napoléon Bonaparte, zudem in einem positiven Licht.9 An vielen anderen Orten aber wurden sie ungeachtet ihrer politischen Rolle mit Argwohn betrachtet: In Preußen, zum Beispiel, hatte der Tugendbundstreit in den Jahren 1815-1816 eine Debatte zu dem halbillegalen Tugendbund entfacht. Dieser wurde, obwohl seine Mitglieder sich in den Napoleonischen Kriegen ausnahmslos patriotisch verhalten hatten, immer wieder der Verschwörung bezichtigt.10
Zugleich schmälerte das Argument, dass es die Geheimbünde waren, die der Monarchie in Frankreich ein Ende setzten, in keiner Weise das Prestige der Geheimgesellschaften, das diese unter Reformern genossen. Die Americanos, die in Lateinamerika den Unabhängigkeitskampf gegen die Spanier aufnahmen, waren mit die ersten, die sich diesem Modell verschrieben.11 Und als die postnapoleonische Ordnung Europas deutlich wurde, hatten nicht wenige den Eindruck, dass Liberale und Demokraten in einem pas de deux mit den alleinherschenden Machthabern zusammenarbeiteten und, dass Verschwörungen hierbei eine nicht kleine Rolle spielten. Im Jahre 1819, nachdem der Theologiestudent und Mitglied des geheimen Kreises der Unbedingten Karl Ludwig Sand (1795–1820) den Schriftsteller August von Kotzebue (1761–1819) umgebracht hatte, hielt der Deutsche Bund in Karlsbad (Karlovy Vary) eine Konferenz ab. Im Rahmen dieser wurde eine Reihe von Verordnungen gegen "Demagogie" erlassen und eine Zentralkommission zur Untersuchung hochverräterischer Umtriebe in Mainz eingesetzt.12
Im Jahre 1820 wurde aufgrund einer Verschwörung im Militär die zuerst im Jahre 1812 proklamierte und zwei Jahre später abgeschaffte liberale Verfassung von Cádiz wieder eingesetzt. Dies ermutigte die Carbonari ("Köhler") im Königreich beider Sizilien und eine geheim agierende Gruppe portugiesischer Liberaler ebenfalls eine Verfassung einzufordern; gleiches geschah in Piemont im Jahre 1821.13 Im Gegenzug entschlossen sich Russland, Preußen und Österreich auf den Kongressen von Troppau (Opava, 1820), Laibach (Ljubljana, 1821) und Verona (1822) für einen militärischen Schlag gegen Italien und Spanien, in letzterem Fall mit der Unterstützung von französischen Truppen. Im Jahre 1822 zeigten letztere aber selber Anzeichen, dass sie von dem Geheimbund Charbonnerie ("Köhler") unterlaufen worden waren; bestätigt wird dies durch die vier Unteroffiziere von La Rochelle, die im selben Jahr dem Fallbeil zum Opfer fielen und heute als Volkshelden gefeiert werden.14 In der Zwischenzeit hatte die Philiki Etairia ("Freundschaftsgesellschaft") nach zahlreichen kleineren Aufständen den Griechischen Unabhängigkeitskrieg (1821-1829) in die Wege geleitet.15 Zu guter Letzt lehnten sich im Dezember 1825, inspiriert von der Freimaurerei und dem Tugendbund, Offiziere in St. Petersburg gegen Zar Nikolaus I. auf. Der Begriff "Geheimbund" war daraufhin in aller Munde und es wurden spezielle Polizeieinheiten gegründet, um die von den "geheimen Gesellschaften" ausgehende Gefahr zu bekämpfen.16 Die Julirevolution in Frankreich im Jahre 1830, die in Belgien , Deutschland, Polen und Italien widerhallte, stärkte das Ansehen der Geheimbünde noch weiter.17
Expansion: Geheimbünde außerhalb Europas
In der Mitte des 19. Jahrhunderts konnten die "geheimen Gesellschaften" nun auch eine Geschichte vorweisen, die vor allem darauf beruhte, dass sie eng mit den Freimaurern assoziiert wurden. In The Constitutions of the Free-Masons, der Verfassung der Freimaurer, wie sie James Anderson (ca. 1680–1739) im Jahre 1723 herausbrachte, wurden diese in Anlehnung an die Handwerkergilden, die stets versuchten ihre Geschichte mit der ältesten geeigneten Figur aus der Bibel zu verknüpfen, mit Adam in Verbindung gebracht.18 Das ganze 18. Jahrhundert entwarfen freimaurerische und para-freimaurerische Vereinigungen mehr oder weniger überzeugende Stammbäume, die genauso auf die im 14. Jahrhundert unterdrückten Templer wie den im 17. Jahrhundert gegründeten Orden der Gold- und Rosenkreutzer zurückgehen konnten.19 In den 1780er Jahren versuchten einige französische und deutsche Freimaurer den Ursprung der Freimaurerei zu klären; die Französische Revolution aber setzte ihren Bemühungen ein Ende, bevor sie zu einem Schluss kommen konnten.20 Historische Werke über die Freimaurerei, die nach der napoleonischen Zeit herausgegeben wurden, beinhalteten normalerweise Angaben zu nicht-freimaurerischen Geheimgesellschaften; diese unterstrichen vielmals aber nur den Unterschied zwischen Freimaurern und nicht-Freimaurern, um den repressiven Maßnahmen gegen die Geheimbünde zu entgehen.21 Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in allen wichtigen europäischen Sprachen mindestens ein oder zwei mehrbändige Werke, in denen der Geschichte der Geheimgesellschaften nachgegangen wurde. Diese Werke konstituieren einen Kanon, der noch heute den meisten Publikationen zu Geheimbünden zu Grunde liegt.22
Ein Ergebnis dieser Forschung war die "Entdeckung" von Geheimgesellschaften außerhalb Europas. Im Jahre 1818 zum Beispiel nutzte Joseph von Hammer-Purgstall (1774–1856), ein wegweisender österreichischer Orientalist, neu entdeckte Quellen, um maßgebliche Parallelen zwischen den europäischen Geheimbünden und den persischen Assassinen zu belegen.23 Im Jahre 1821 gab der protestantische Missionar William Milne (1785–1822) bestimmten chinesischen Vereinigungen, die er mit den Freimaurern verglich, den Namen Triaden; in den 1830er Jahren begannen die Thuggees oder Stranglers, denen abscheuliche kultische Verbrechen nachgesagt wurden, aus Indien ihre langen Weg in die westliche Populärkultur.24 Schon bald fanden Forscher der Ethnographie, einer damals noch jungen Disziplin, Beweise für die Existenz von "geheimen Gesellschaften" in den verschiedensten Ecken der Welt; am Anfang des 20. Jahrhunderts fühlten sie sich bereits sicher genug, erste allgemeine Theorien aufzustellen.25 Die Europäer beeinflussten also nicht nur wie die indigenen Verbindungen wahrgenommen wurden, sondern wurden von diesen auch selbst beeinflusst.26
Mit dem Aufkommen der modernen Religionswissenschaft wurde der Begriff "Geheimbund" vermehrt auch auf nichtpolitische Vereinigungen angewandt. Zahlreiche Debatten zu neuen und nicht ganz neuen Fragen, wie beispielsweise der Frage der disciplina arcani bzw. des Arkanprinzips – dem Gebot der Verschwiegenheit – in der frühen christlichen Kirche, entfachten ein Interesse an den "Mysterienreligionen" der Antike, deren kultartige Eigenschaften jetzt neu untersucht wurden.27 Zur gleichen Zeit, in der Mitte des 19. Jahrhunderts, kam es zu einem Wiederaufleben des Okkultismus und der Theosophie, die die Art von esoterischen Praktiken wiederbelebte oder inspirierte, wie sie zuerst im 18. Jahrhundert aufgeblüht waren.28 In der Zwischenzeit, aber gerade nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg, traten auf der anderen Seite des Atlantiks mehr und mehr weiße Männer offen als "geheime Gesellschaften" bezeichneten Vereinigungen bei. Einige dieser Vereinigungen waren aus Europa eingeführt worden, andere, wie zum Beispiel der Order of the Iroquois ("Irokesenorden") des Anthropologen Lewis Henry Morgan (1818–1881) oder der Improved Order of Red Men ("Verbesserte Orden des Roten Mannes") angelehnt an den Initiationsritualen der Ureinwohner Amerikas, neu gegründet worden. Am Ende des 19. Jahrhunderts gehörte beinahe jeder fünfte volljährige Mann in den Vereinigten Staaten einer der zehntausend Logen an, die hunderten von Bruderschaften untergeordnet waren. Von der Mitte der 1890er Jahre an wurden diese alle sauber in statistischen Jahrbüchern aufgelistet, welche zugleich auch noch darüber Auskunft gaben, welche Versicherungspakete welche Vereinigung zu welchen Preisen anbot.29 Viele Europäer betrachteten Geheimbünde jetzt, im Guten wie im Schlechten, als ein nahezu natürliches Phänomen, wie es "zu allen Zeiten und in allen Ländern" beobachtet werden kann.30
Das Zeitalter der Vereinigungen: Geheimbünde im 19. Jahrhundert
Aus einem engeren Blickwinkel betrachtet kann man die europäischen Geheimgesellschaften als eine Art freiwillige Vereinigungen bezeichnen, wie sie ab dem 17. Jahrhundert in großer Anzahl und Vielfalt entstanden. Da diese auf eine von Gilden, Bruderschaften und Kongregationen geprägte Tradition zurückblickten, waren die neuen Vereinigungen in der Aufnahme neuer Mitglieder, die sich oft Initiationsritualen zu unterziehen hatten, meist selektiv und damit weiterhin mehr oder weniger "geschlossen". In diesem Zusammenhang ist zu unterstreichen, dass die Freimaurer keineswegs so außergewöhnlich waren, wie manchmal suggeriert wird. In dem Fall von Großbritannien unterschieden sich die Freimaurer eher durch ihre Seriosität und waren "strikt genommen nie ein Geheimbund". Vor diesem Hintergrund wurden die Freimaurer, wenn auch nur knapp, von dem Unlawful Societies Act of 1799 freigestellt.31 Gleichermaßen verhielt es sich in der Provence vor der Revolution, wo die Freimaurerlogen es der Elite erlaubten, sich von den wesentlich offeneren confréries abzugrenzen. Von den 301 Aufklärungsgesellschaften, die im 18. Jahrhundert in Mitteldeutschland existierten, waren 77 Freimaurerlogen; diesen standen 15 selbst ernannte "geheime Gesellschaften" gegenüber, die in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts gegründet wurden und politisch wesentlich radikaler waren. Nach der Amerikanischen Revolution wurden Freimaurer in den Vereinigten Staaten sogar für etwa fünfzig Jahre als die Verkörperung der Anständigkeit betrachtet.32
Trotzdem erlangten die Freimaurer den Ruf, der Geheimbund par excellence zu sein. Ein wichtiger Grund hierfür war die frühe und lang anhaltende Opposition der römisch-katholischen Kirche, die die "liberi Muratori seu Francs Massons" erstmals in der Bulle In eminenti (1738) verurteilt hatte. Diese Vorbehalte verhärteten sich nach der Französischen Revolution und schienen gerechtfertigt, als viele Katholiken aufgrund der politischen Entwicklungen in Italien, Frankreich und Spanien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Eindruck gewannen, dass halb-freimaurische Regierungen der organisierten Religion den Krieg erklärt hatten. Im Kampf gegen den republikanischen Säkularismus, welcher sich weit in das 20. Jahrhundert fortsetzte, unterschieden nur wenige zwischen der Freimaurerei und "geheimen Gesellschaften", welches dazu führte, dass die beiden Begriffe praktisch gleichgesetzt wurden.33
Ein anderes Problem, dem die Freimaurerei gegenüber stand, war, dass sie tatsächlich gelegentlich für subversive Zwecke genutzt wurde. Bereits in den 1770er Jahren kursierte das Gerücht, dass viele der deutschen Freimaurerlogen im Verborgenen von den Jesuiten gesteuert würden. Als bekannt wurde, dass die Illuminati versucht hatten, genau dieses zu tun, konnte die mögliche Existenz eines "unbekannten Oberen" nicht mehr verneint werden. In der Tat setzte sich zu dieser Zeit auch der Graf Honoré-Gabriel de Riquetti de Mirabeau (1749–1791) dafür ein, die französischen Freimaurerlogen im Verborgenen zu annektieren und zu reformieren.34 Zum einen waren die Freimaurer in außerordentlichem Masse mit den Illuminati verflochten, zum anderen waren viele der Gründer von Geheimgesellschaften im 19. Jahrhundert, wie beispielsweise Filippo Buonarroti (1761–1837), Louis-Auguste Blanqui (1805–1881), Giuseppe Mazzini (1805–1872)[] und Michail Bakunin (1814–1876)[] Freimaurer, oder einmal Freimaurer gewesen, oder aber hatten eine unverhältnismäßig große Anzahl an Bekannten und Freunden, die Freimaurer waren. Sie alle nutzten dieses Netzwerk für ihre Bestrebungen.35
Im frühen 19. Jahrhundert waren es polnische Freimaurer, die sich aktiv für die nationale Unabhängigkeit Polens einsetzten; später taten Freimaurerlogen in anderen Ländern, insbesondere in Italien, desgleichen.36 Personen, die sich im politischen Exil befanden, gründeten oft regelwidrige Logen und solche unkonventionelle Gruppen wie die französischen Martinisten artikulierten und verfolgten ganz klar politische Ziele.37 Auch ohne den "Satanismus-Schwindel" von Léo Taxil (1854–1907) am Ende des 19. Jahrhunderts dürfte es für Außenseiter nur schwer erkennbar gewesen sein, was der freimaurerischen Mitte zuzuordnen ist und was nicht.38 Dieses gilt umso mehr für die Logen, die zeitgleich von Reformern am Rande Europas gegründet wurden, um modernistische Projekte voranzutreiben.39 In den amerikanischen Kolonien wiederum, die zu Spanien und Portugal gehörten, wurden patriotische Gesellschaften, die sich für die Unabhängigkeit ihrer jeweiligen Länder einsetzten, gleichermaßen seit langem mit den Freimaurern in Verbindung gebracht.40
Mehrere dieser Fälle belegen, dass die Organisationsstruktur, die zahlreiche Kritiker als die grundlegende Schwäche der Freimaurerei beschrieben, in der Tat ihre Stärke war und sich zugleich exzellent für geheime Zwecke eignete. Ihre hierarchische Struktur, die durch Eide und Initiationsriten abgesichert war, erwies sich als überaus attraktiv. Selbst Gegner wie Ferdinand de Bertier (1782–1864), der Anfang des 19. Jahrhunderts den katholischen Geheimbund L'ordre des Chevaliers de la Foi in Frankreich gründete, und die politische Polizei vieler Länder übernahmen diese und andere Grundsätze, wie beispielsweise die Unterteilung der Vereinigung in isolierte Einheiten und die Verteilung von Wissen nach dem Prinzip, das es nur, wenn es absolut nötig ist, geteilt wird. Selbst bereits bestehende Vereinigungen, wie die Compagnonnage, die französische Bruderschaft der wandernden Gesellen, konnten sich dem Einfluss der Freimaurerei nicht entziehen.41 Seit der Zeit der Illuminati aber war der Einfluss der Freimaurerei nirgendwo so stark wie bei den Geheimbünden.
Waren freimaurerische Züge in einem Verein vorhanden, war dies meistens nicht auf deren unmittelbare Entlehnung zurückzuführen, sondern vielmehr darauf, dass diese Zeichen der Freimaurerei von Anfang an bekannt waren – die erste von zahlreichen "Enthüllungen" über die Freimaurerei wurde bereits weniger als zehn Jahre nach Andersons Constitutions veröffentlicht – und leicht und weit verständlich waren. Auf diese Weise wussten Gründer von Geheimgesellschaften im Allgemeinen die "Gefahr des Neuen" zu umgehen und die Einführung gänzlich neuer Organisationsformen mit "ihren Anforderungen an Zeit, ihren Sorgen und Konflikten sowie ihren vorübergehenden Phasen der Ineffizienz" zu vermeiden.42 Im gesamten 18. Jahrhundert zeigten sich die Freimaurerlogen überaus flexibel was die Aufnahme der verschiedensten Individuen und Ziele anging. Im 19. Jahrhundert wurde dieses Modell in großem Umfang adaptiert und übernommen. Auswanderer verhielten sich ähnlich wenn es darum ging, Formen des Zusammenschlusses in die neue Heimat mitzunehmen. Ein Beispiel sind die Molly Maguires, ein geheimer Zusammenschluss irischer Bergarbeiter in Pennsylvania in den 1870er Jahren. Dieser griff direkt auf deren nordirische Traditionen zurück, allerdings im Rahmen lokaler Logen des Ancient Order of Hibernians, einer irisch-amerikanischen Fraternität, die ihrerseits für gewöhnlich dem aus England importierten "brüderlichen" Modell folgte.43
Wie dieses Beispiel zeigt, konnten mehrere Traditionen integriert werden, um den Gegebenheiten vor Ort gerecht zu werden. Das berühmteste Beispiel hierfür dürfte der Fall der Carboneria im Königreich Neapel sein. Dieser Geheimbund entstand nachdem das Königreich im Jahre 1806 von französischen Truppen besetzt worden war und sollte später mehrere zehntausend Mitglieder in ganz Italien zählen. Dessen Ähnlichkeit mit den Freimaurern einerseits, und den Charbonniers aus der Franche-Comté andererseits, ist Thema einer langjährigen Debatte.44 Wenngleich diese Ähnlichkeiten nicht zu leugnen sind, ist es bislang nicht gelungen, diese auf eine einzelne Quelle zurückzuführen. Und selbst wenn man zur allgemeinen Zufriedenheit ein bestimmtes Gründungdatum für die Carboneria festlegen könnte, würde dies kaum deren viele Eigenarten und zahlreiche Unterschiede zwischen den buoni cugini ("guten Cousins" bzw. Mitgliedern) in den verschiedenen Städten und Regionen erklären. Viele der vendite ("Logen" bzw. Versammlungsorte) entwickelten sich schnell zu zentralen Orten des sozialen Gefüges, die bereits existierende Abgrenzungen in den örtlichen Gemeinschaften widerspiegelten. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Unterschied zwischen diesen Vereinigungen ohne den vereinheitlichenden Einfluss des freimaurerischen Modells noch größer gewesen wäre.
Netze des Betrugs: Interne Strukturen und Kooperationen
Der starke Einfluss traditioneller Formen der Organisation lässt sich zumindest zum Teil damit erklären, dass Geheimgesellschaften normalerweise auf der Basis von bereits existierenden Netzwerken gegründet wurden. Dieses hängt mit der zentralen Bedeutung des Vertrauens der Mitglieder untereinander zusammen, die zuletzt ja auch deshalb ausgewählt wurden, weil man davon ausging, dass sie ein Geheimnis hüten konnten. So ergibt sich der Eindruck, dass die Struktur der alten Netzwerke und der Grad, zu dem die neue Führung die erforderlichen Ressourcen kontrollierte, zusammen einen nicht unerheblichen Einfluss auf die starke Zentralisierung und Hierarchisierung der neuen Vereinigungen ausübte.45 Da die Geheimgesellschaften typischerweise zwischen Hierarchie (einige Mitglieder waren in mehr Geheimnisse eingeweiht als andere) und Gleichheit (das geteilte Geheimnis verbindet) gefangen waren, konnte es natürlich zu Problemen bei der Entscheidungsfindung kommen. Diese Problematik wiederum ebnete einem besonderen Typus der charismatischen Führungspersönlichkeit den Weg nach oben, Führungspersönlichkeiten, die "Autorität in einer anti-autoritären Organisation ersetzten konnten."46
Die Anforderung, alles geheim zu halten ist ein offensichtliches Hindernis was das Wachstum einzelner und die Zusammenarbeit verschiedener Geheimbünde angeht. Eine Folge dessen ist zudem, dass man bei der Angabe von Mitgliedszahlen und gegenseitigen Beziehungen überaus vorsichtig sein muss. Oftmals sind die Zahlen viel zu hoch, woran sowohl Unterstützer als auch Gegner eine Mitschuld tragen, da sie beide eine Interesse daran haben den Einfluss einer jeweiligen Vereinigung als so bedeutend wie nur möglich darzustellen. So war beispielsweise der österreichische Kanzler Klemens von Metternich (1773–1859) davon überzeugt, dass die europäischen Geheimbünde alle unter einem comité directeur ("Führungskommitee") mit Sitz in Paris vereint seien. Als wollte er ihm Recht geben schrieb Gioacchino Prati (1790–1863), ein Leutnant Buonarrotis, am 10. Februar 1838 in seiner Autobiographie, dass er ein Mitglied des Zentrums war, "mit dem alle politischen Ereignisse, die sich auf dem Kontinent zutrugen, verbunden waren".47 Doch selbst wenn es ein vermeintliches Zentrum gegeben hätte, wäre es schwer auch nur ein einziges Ziel zu nennen, das dieses unterstützen oder gar hätte erreichen können – außer vielleicht die österreichischen Versuche, den Polizeiapparat in Europa weiter auszubauen und zu verbessern. Mächtige Hauptzentralen, "vseznajušego i nikomu neizvestnogo" ("die alles wissen, aber die keiner kennt"),48 waren Phantasiegebilde – der Traum einiger weniger, der Alptraum vieler anderer.
Was hingegen existierte, als Kind der chronischen Instabilität der Restauration, war ein informelles Netzwerk an Netzwerken, welches wohl als "liberale Internationale" bezeichnet worden ist.49 Dieses war dadurch, dass Oppositionelle ins Exil bzw. in die wenigen Zufluchtsorte wie Genf, London, Brüssel und zeitweilig auch Paris gedrängt worden waren, zum großen Teil von den Regierungen auf dem Kontinent gefördert worden. Wenig überraschend war, dass die Ansammlung von mehr oder weniger gleich gesinnten Flüchtlingen in einem toleranten gelegentlich sogar wohlwollenden Umfeld den Austausch von Nachrichten und Ideen und gelegentlich auch die Zusammenarbeit bei praktischen Fragen mit sich brachte. Da politisches Exil in der damaligen Zeit ein Dauerzustand in Europa war, änderten sich zwar die Flüchtlingsnetzwerke, von den Liberalen und Nationalisten zu den Sozialisten und Anarchisten, doch blieb der Argwohn immer gleich. Das Aufkommen grenzübergreifender Arbeiterbewegungen zu einer Zeit, als der Klassenkampf mit der Pariser Kommune im Jahre 1871 einen ersten brutalen Höhepunkt erreichte, erneuerte die Vorwürfe der Verschwörung. Die Internationale Arbeiterassoziation (IAA), im Jahre 1864 in London gegründet, wurden so auch in vielen Ländern zu einer Geheimgesellschaft deklariert. Zugleich signalisierten Zusammenschlüsse wie die Gewerkschaften, die die Basis der IAA bildeten, dass sie trotz ihrer gegebenenfalls geheimen Anfänge sich langsam öffnen wollten.50
Trotz der Bedenken Metternichs – und der Benjamin Disraelis (1804–1881) in Grossbritannien51 – scheint es, dass die Koordination, wie sie zwischen den Geheimgesellschaften bestand, eher ad hoc von einzelnen Köpfen abgesprochen wurde, als dass diese jemals, oder wenn dann nur ganz selten, unter der Schirmherrschaft einer übergeordneten Organisation stand. Letzten Endes ist es alles andere als einfach eine Geheimgesellschaft zu gründen und aufrechtzuerhalten. Abgesehen von der Frage der Finanzierung, hatten Gründer von Geheimgesellschaften gerade bei der Umsetzung ferner Ziele oftmals Schwierigkeiten, über lange Zeiträume hinweg das Interesse der Mitgliedern aufrechtzuerhalten; der Verlust von Mitgliedern wiederum war mit nicht geringen Risiken verbunden.52 In der Regel hat ein Geheimbund deshalb eine kurzlebige Struktur. So verwundert es auch nicht, dass die wenig dokumentierten Versuche zwei oder mehr Vereinigungen zu koordinieren (wie es etwa Mazzini mit seiner im Jahre 1834 gegründeten Bewegung Giovine Europa ("Junges Europa") hinsichtlich eines Zusammenschlusses der verschiedenen nationalen Befreiungsbewegungen versuchte) schon im Vorfeld scheiterten.53
Dieser Zustand steht nicht im Widerspruch zu der Tatsache, dass Wissen und Kontakte von einem Verschwörer zum nächsten weitergegeben werden konnten, welches wiederum den Eindruck von Kontinuität und einer stetig wachsenden Struktur vermittelt. Als Beispiel sei hier Bakunin genannt, dessen Leben als eine wandernde Person im Exil nicht ungewöhnlich für den Kopf einer Geheimgesellschaft war. In eine russische Familie hineingeboren, die mehrere bekannte Dekabristen unter ihren Mitgliedern hatte, begeisterte sich Bakunin bereits in seiner Jugend für Johann Gottlieb Fichte (1762–1814) und dessen Ideen "Über die Bestimmung des Gelehrten", die seine eigene Auffassung über die Pflicht der moralischen Elite prägten.54 In den 1840er Jahren traf er Vertreter nahezu aller großer verschwörerischer Traditionen in Deutschland, der Schweiz, Italien, Polen, Belgien und Frankreich; zusammen mit August Follen (1794–1855), einem ehemaligen Burschenschafter (Mitglied einer Studentenverbindung), begab er sich sogar auf eine Wandertour in den Schweizer Alpen. Bakunin leitete Geheimgesellschaften in den Jahren 1848-1849 und von seiner Rückkehr aus Sibirien im Jahre 1861 bis in die Mitte der 1870er Jahre. Als Freimaurer nutzte er seine freimaurerischen Kontakte, insbesondere in Schweden und Italien, wo er ab dem Jahre 1863 versuchte eine im Untergrund arbeitende internationale Organisation zu etablieren. Mit seinen während seiner Wanderjahre gesammelten Eindrücken und Einblicke inspirierte er wiederum Gruppen in Spanien, Italien und Russland, die seinem Vorbild noch über Jahre folgen sollten. Auf diese Weise verband Bakunin als Glied einer Kette Praktiken und nicht Vereinigungen.
Wege des Versteckens: Geheimgesellschaften und ihre Strategien
Insgesamt gesehen scheinen Geheimgesellschaften lediglich das Merkmal der Verschwiegenheit zu teilen und selbst dieses ist nicht einfach festzustellen. Die verschiedenen Vereinigungen verstecken gerne, einzeln oder verknüpft, ihre Ziele, Regeln, Riten und Mitglieder, oder gar ihre Existenz. Dieses kann aufgrund äußeren Drucks oder aber aus freiem Willen geschehen. Und dieses wiederum mag sich mit der Zeit verändert haben, oder aber von verschiedenen Betrachtern unterschiedlich interpretiert worden sein, da sich die Definition der Verschwiegenheit in Europa seit dem Ende des Mittelalters ständig gewandelt hat. Die wachsende Rentabilität kommerzieller Geheimnisse und deren Offenlegung, die Säkularisierung des politischen Denkens, die religiösen Auseinandersetzungen mit ihren vielfältigen Folgen, wie zum Beispiel dem Nikodemismus (d.h. die vorgespielte Zugehörigkeit zu einer Religion, um sich der Strafverfolgung zu entziehen) und dem Barock, der schrittweise Aufstieg der modernen Naturwissenschaften, die Geburt der öffentlichen Meinung – all diese Entwicklungen bewegten sich stets an der Grenze zwischen öffentlicher und privater Verschwiegenheit und Offenheit.55
In diesem unübersichtlichen Feld hilft es zwischen zwei Formen der Verschwiegenheit in Vereinigungen zu unterscheiden. Die erste, hier als "Klandestinität" bezeichnet, ist ein Verhalten, der im Allgemeinen von mächtigen Außenstehenden durch Verbote oder Anfeindungen ausgelöst wird. Das Opfer kann hierbei durchaus provoziert haben, wie es bei Verbrecherbanden oftmals der Fall ist. Minderheiten waren und sind oft gezwungen zumindest für einige Zeit klandestin zu leben und zu agieren. Im Gegensatz hierzu wird die zweite Form der Verschwiegenheit, die richtige "Geheimhaltung" von innen definiert. Hier geht es beispielsweise darum, dass eine Vereinigung über privilegiertes Wissen verfügt und dieses vor dem Grundsatz "patiuntur … iacturam cum loquacibus et incredulis animis ingeruntur" allen als ungeeignet oder unwürdig erachteten Personen vorenthält.56 In der Tat verstanden sich einige Vereinigungen nicht als die Besitzer eines unbeschreiblichen Geheimnisses, sondern als die Bevollmächtigten, die zu diesem beschränkten Zugang gaben.57
Dieser Unterschied lässt sich in ein anderes Gliederungsschema übertragen, wie es zuerst in Bezug auf die Entwicklung von Buonarottis Geheimgesellschaften nahe gelegt wurde. Innerhalb dieses Gliederungsschemas wird zwischen einem "französischen" und einem "deutschen" Typus der Geheimgesellschaft unterschieden. Der erste Typus, benannt nach seiner "tipica confluenza di un elemento giacobino e di un elemento militare" ("typischen Übereinstimmung von jakobinischen und militärischen Elementen"), folgte dem Modell der "vera e propria cospirazione politica" ("wahren und ordnungsgemäßen politischen Verschwörung"). Er fand seinen Ausdruck in der Conjuration des Égaux ("Verschwörung von Gleichen") von 1796, wie sie von François Noël (Gracchus) Babeuf (1760–1797) gegründet wurde. Der zweite und spätere Typus ähnelte einer Vereinigung die "non è più solo meccanismo di urto, ma anche sviluppo e palestra di quella 'filosofia' che deve render possibile la riforma della società" und von ihren Mitgliedern ein quasi-permanentes, semi-professionelles Engagement verlangte, das als " metapolitica per la netta distinzione che vi si introduce fra la società civile sulla quale agire e il gruppo settario liberatosi dalla corruzione e dall'ignoranza" bezeichnet werden kann.58 Hierbei tendierte der "französische" Typus zu "Klandestinität" und der "deutsche" Typus zu "Geheimhaltung".
Wenngleich bei der Unterscheidung zwischen "klandestin" und "geheim" bzw. dem "französischen" und dem "deutschen" Typus schnell übertrieben wird, lassen sich die beiden Idealtypen bei den politischen Geheimgesellschaften in Europa des 19. Jahrhunderts doch deutlich erkennen. Vereinigungen, die dem "französischen" Typus entsprachen, hatten, gegebenenfalls durch einen pronunciamento (Militäraufstand oder Staatsstreich), die sofortige Machtergreifung zum Ziel.59 Dementsprechend waren liberale Offiziere in den Geheimgesellschaften Frankreichs, Spaniens und Italiens lange überrepräsentiert und von dem Militär ausgehende Verschwörungen alles andere als selten. Zu unterstreichen sei in diesem Zusammenhang jedoch, dass diese Vereinigungen – von der Charbonnerie zu den Blanquists und von La Giovine Italia ("Junges Italien") zu den Fenians – zwar ausgeprägte politische Ideen hatten, ihre Programme aber eher praktischer Natur als philosophisch waren.60 Was ihre Mitgliedschaft angeht, war diese immer größer und oft viel größer als die der Vereinigungen, die dem "deutschen" Typus entsprachen. Die Vereinigungen, die dem "französischen" Typus entsprachen, waren so nicht nur die Vorläufer moderner politischer Parteien, sondern auch Symbole nationaler Unabhängigkeit und Einheit in Europas.61
Die Vereinigungen hingegen, die dem "deutschen" Typus entsprachen, waren kleiner und seltener. Die von Karl Marx (1818–1883) und Friedrich Engels (1820–1895) im Jahre 1847 gegründete und in London angesiedelte Bund der Kommunisten war eine von ihnen. Das gleiche gilt für die Vereinigungen Bakunins nach 1863, die wie derer Buonarottis zunächst eher dem "französischen" Typus, später eher dem "deutschen Typus" entsprachen. Auch wäre es sicher nicht zu kühn die von Wladimir I. Lenin (1870–1924) im Jahre 1903 gegründete Bolschewistische Partei hier einzureihen.62 Alle waren nicht so sehr für den sofortigen Aufstand konzipiert worden, sondern vielmehr als strategische Mittel für eine lange andauernde Revolution, von der keiner der Revolutionäre erwartete, dass diese während ihrer Lebensdauer hätte abgeschlossen werden können. Im Gegenteil, sie gingen alle davon aus, dass die Revolution sich noch lange nach dem Moment des ersten Aufstandes fortsetzen würde. Im Kern teilten sie einen internationalen, universalistischen Ansatz, der ihre Behauptung untermauerte, dass sie die Vorreiter eines gewaltigen historischen Wandels seien. Interessanterweise formulierten die Revolutionäre ihre Ziele mehr oder weniger zeitgleich mit denen verschiedener künstlerischer und intellektueller Avantgardebewegungen, die ebenfalls zunächst isoliert und elitär waren und einen ähnlich universalistischen Ansatz vertraten.63
Am Rande: Geheimbünde nach 1900
Trotz der kontinuierlichen bitteren Polemik über die Geheimbünde besteht kein Zweifel, dass diese in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zumindest in Westeuropa an Bedeutung zu verlieren begannen. Mit der Ausdehnung des allgemeinen Wahlrechts, verbesserter Bildung und der Akzeptanz offener Vereinigungen verloren Geheimgesellschaften sowohl bei radikalen Liberalen als auch den Sozialisten, die lange ihre größten Verfechter gewesen waren, ihre Bedeutung. Mit der Geheimhaltung sollte genau das geschehen, was Immanuel Kant (1724–1804) bereits im Jahre 1793 indirekt voraussah, als er schrieb, dass die Existenz von Geheimgesellschaften ein Spiegel fehlender Freiheiten ist.64 Wo es keine repräsentative Demokratie gab, oder diese sich nur langsam entwickelte, war Geheimhaltung die rationale Antwort auf einen repressiven Staat; in der Tat war allein die Existenz einer Atmosphäre der Geheimhaltung Anklage an den Staat und ein Argument zugunsten der Opposition.65 Während im späten 19. Jahrhundert am Rande Europas noch immer Geheimgesellschaften gegründet wurden, lehnten diese es von diesem Zeitpunkt an zunehmend ab, als solche bezeichnet zu werden. Paradoxerweise markiert gerade das Jahr 1914 den Untergang der Geheimbünde: Wenngleich das von einem Mitglied der Vereinigung Smrt ili Život ("Tod oder Leben") verübte Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Ungarn (1863-1914), das im Laufe des Ersten Weltkriegs vier Reiche zum Zusammenbruch bringen sollte, in vielerlei Hinsicht den Zenit der Geheimgesellschaften darstellte, war ihre glückliche Zeit dennoch vorbei.
Jaap Kloosterman
Anhang
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Anmerkungen
- ^ Unter Graden versteht man die Stufen der persönlichen Entwicklung der jeweiligen Mitglieder.
- ^ Bilmark, De secretis societatibus 1772. Der Text wurde für das Examen von Carl Christopher Ekman (1747–1818), später Bürgermeister von Nystad (Uusikaupunki), verfasst. Für weitere Angaben zu Bilmark siehe Brusiin, Bilmark-Studien 1971.
- ^ eine Anzahl geheimer, gefährlicher Gesellschaften ([Anonym], Proselytenmacherei 1785, S. 65; zitiert in Hippchen, Verschwörung und Verbot 1998, S. 55). Anzumerken ist, dass der Begriff, ebenfalls in einem gegen die Jesuiten gerichteten Zusammenhang, bereits in Adolph von Knigges (1752-1796) pseudonymen Pamphlet "Ueber Jesuiten" aus dem Jahre 1781 verwandt wurde; siehe S. 7 und S. 32f.
- ^ Zum Illuminatenorden ist seit dem Jahr 1784 umfangreich publiziert worden; siehe Markner / Schüttler, Bibliographie 2006. Eine interessante Ergänzung ist Gregory, Wissen und Geheimnis 2009.
- ^ Pavone, Astuzie dei Gesuiti 2000; Grassl, Aufbruch zur Romantik 1968; Van Kley, Jansenists 1975; Klausnitzer, Poesie und Konspiration 2007, Kapitel 1.3. Gegen die Jesuiten gerichtete Vorwürfe der Verschwörung setzten sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fort; siehe Leroy, Mythe jésuite 1992; Cubitt, Jesuit Myth 1993; Healey, Jesuit Specter 2003; Franco, Mito dos Jesuítas 2006. Siehe auch Fabre / Maire, Antijésuites 2010.
- ^ Agethen, Geheimbund und Utopie 1984, S. 81.
- ^ Le Sueur, Masques arrachées 1790; Cadet de Gassicourt, Tombeau de Jacques Molai 1796; Robison, Proofs of a Conspiracy 1797; Hervás, Causas de la Revolución 1807; Barruel, Mémoires 1803. Siehe auch das Pamphlet von Robert Clifford, der Barruel ins Englische übersetzte (Clifford, Application of Barruel's Memoirs 1798). Zu Barruel siehe Schaeper-Wimmer, Augustin Barruel 1985; Riquet, Augustin de Barruel 1989. – Die Literatur zu Verschwörungstheorien ist umfangreich; unter den historischen Studien, die sich direkt auf Geheimbünde beziehen sind Roberts, Mythology 1972; Bieberstein, These von der Verschwörung 1976; Wood, Conspiracy 1982; Lemaire, Origines françaises 1985; Porset, Hiram sans-culotte? 1998; Coward / Swann, Conspiracies and Conspiracy Theory 2004; Révauger, Franc-maçonnerie et politique 2006; Cazzaniga, Complotto 2006; Campbell / Kaiser / Linton, French Revolution 2007 zu nennen.
- ^ Thalmann, Romantik des Trivialen 1970; Voges, Aufklärung und Geheimnis 1987; Schings, Brüder des Marquis Posa 1996; Müller-Seidel / Riedel, Weimarer Klassik 2002; Wagner, Turmgesellschaft 2006; Hogle, Gothic Fiction 2002. Als Beispiel für einen englischen Groschenroman sei der von einem unbekannten Autor verfasste Mysterious Spaniard von 1807 genannt.
- ^ Nodier, Sociétés secrètes de l'Armée 1815. Siehe Guillon, Complots militaires 1894, Kapitel VIII; Oliver, Charles Nodier 1964, S. 78–81; Lund, Nodier et le roman de l'histoire 1981.
- ^ Kraus, Schmalz 1999, S. 189–242. Der Tugendbund (Kurzform für Sittlich-Wissenschaftlicher Verein) war Teil einer Reformbewegung, die sich nach Preußens Niederlage gegen Napoleon im Jahre 1806 formierte. Während der Tugendbund in der Öffentlichkeit bürgerliche Tugenden propagierte, versuchte er im Stillen den Widerstand gegen die Franzosen aufzubauen. Die Vereinigung wurde von Friedrich Wilhelm III. (1770–1840) im Jahre 1808 zunächst anerkannt und dann im Jahre 1810 sogleich wieder unterbunden.
- ^ Sie waren vor allem in den Gebieten, aus denen später die Staaten Mexiko und Argentinien hervorgehen sollten, aktiv; siehe, zum Beispiel, Guedea, Mexican Independence 2000.
- ^ Luys, Anfänge der deutschen Nationalbewegung 1992. – Der geheime Kreis der Unbedingten war eine Gruppe von Studenten der Universität Giessen, die sich inspiriert von Karl (1796–1840) und August Follen (1794–1855) im Jahre 1814 zusammengeschlossen hatten. Der Kreis gehörte zu den radikalsten Burschenschaften, den Studentenvereinigungen, die im Kampf gegen Napoleon zahlreiche Soldaten gestellt hatten.
- ^ Arnabat, Sociedades secretas 2006; Valín, Masonería y revolución 2008; Castells, Constitución gaditana 1989; Pascual, Circolazione di miti politici 2007; Mogarro, José da Silva Carvalho 1990; Berti / Della Peruta, Carboneria 2004.
- ^ Spitzer, Old Hatreds 1971; Lambert, Charbonnerie 1995. – Der französische Geheimbund Charbonnerie, der verschiedene Gruppen vereinte, setzte sich in den Jahren 1821-1823 mit insgesamt 30,000 Mitgliedern aktiv gegen die Wiederherstellung der Bourbonenmonarchie ein.
- ^ Clogg, Struggle for Greek Independence 1973; Bokova, Epocha tajnych obščestv 2003. Die Philiki Etairia, im Jahre 1814 in Odessa gegründet, hatte zum größten Teil Diaspora-Griechen als Mitglieder; ihr Vorsitzender, Alexandros Ypsilantis (1792–1828), gab im Jahre 1821 dem Griechischen Unabhängigkeitskrieg den Anstoß.
- ^ Zur politischen Rolle der Polizei siehe Liang, Rise of Modern Police 1992; Napoli, Naissance de la police 2003; Emerson, Metternich 1968; Siemann, Deutschlands Ruhe 1985; Nolte, Demagogen und Denunzianten 2007; Pegenaute, Trayectoria 1978; Monas, Third Section 1961; Squire, Third Department 1968.
- ^ Wie von Perreux in Au temps des sociétés secrètes (1931) abgebildet.
- ^ Schmidt, Symbolische Konstituierung 2007, S. 127. Zur gleichen Zeit entfernte Anderson andere Traditionen aus der Geschichte (siehe Schuchard, Restoring the Temple 2002; idem, Emanuel Swedenborg 2012).
- ^ Für weitere Angaben zu dem Templermythos siehe Partner, Murdered Magicians 1981. Für weitere Angaben zu den Rosenkreuzern siehe Dickson, Tessera of Antilia 1998; Edighoffer, Rose-Croix 1998; Tilton, Quest for the Phoenix 2003.
- ^ Schüttler, Intervention des deutschen Illuminatenordens 1992; Bode, Journal 1994; Porset, Philalèthes 1996. Johann Joachim Christoph Bode (1731–1793) war ein wichtiges Mitglied der Illuminati.
- ^ Siehe, zum Beispiel, [Thory], Acta Latomorum 1815; Lenning, Encyclopädie der Freimaurerei 1822–1828; [Anonym], Catalogue 1834; Bègue-Clavel, Histoire pittoresque 1843; Kloss, Bibliographie der Freimaurerei 1844.
- ^ Zaccone, Histoire des sociétés secrètes 1847–1849; De Castro, Mondo secreto 1864; Heckethorn, Secret Societies 1875, vol. 1–2; De la Fuente, Historia de las sociedades secretas 1870–1871; Deschamps, Sociétés secrètes 1874–1876; Schuster, Geheime Gesellschaften 1906. Weitere Details zu den Autoren und ihren Büchern sind Kloosterman, Hidden Centres 2009 zu entnehmen.
- ^ Hammer-Purgstall, Geschichte der Assassinen 1818. Zu Hammer, siehe Galter / Haas, Joseph von Hammer-Purgstall 2008; Fichtner, Terror and Toleration 2008. Die Assassinen, bei denen es sich eigentlich um die schiitische Gemeinschaft der Nizari Isma'ilis handelt, schlossen sich in den Jahren 1094-1095 zusammen und waren später Opfer sunnitischer Islamgläubiger und christlicher Kreuzritter, die zuerst im 12. Jahrhundert von ihnen erfuhren und ihr Oberhaupt als den Alten vom Berg bezeichneten. Siehe Daftary, Assassin Legends 1995.
- ^ Murray, Origins of the Tiandihui 1994; Singha, Despotism of Law 1998; Van Woerkens, Voyageur étranglé 1995; Wagner, Thuggee 2007. Während die Triaden zum größten Teil aus Migranten bestehende Organisationen waren, handelte es sich bei den Thugs um durch Verwandtschaft verbundene, von einem lokalen Herrscher bevormundete Gruppen, die saisonbedingt dem Banditentum nachgingen. Beide Gruppen wurden zu einer Quelle der Faszination im Westen. Seit Philip Meadows Taylor im Jahre 1839 den Roman Confessions of a Thug ("Bekenntnisse eines Thugs") herausbrachte, erscheint der indische Wegelagerer in Film und Literatur, besonders eindrucksvoll in Steven Spielbergs (*1946) Film Indiana Jones and the Temple of Doom (1984). Und, da der buddhistische Shaolin-Tempel für die Ursprungsgeschichte der chinesischen Geheimbünde von Bedeutung ist, werden diese gerne mit der Kampfkunst, wie sie von dem Schauspieler Bruce Lee (1940–1973) populär gemacht wurde, in Verbindung gebracht. Andere wiederum, wie Sax Rohmer (1883–1959) in der Romanreihe Fu Manchu (1913-1959), kombinierten die chinesischen und indischen Schurken in ihren Geschichten.
- ^ Siehe, zum Beispiel, Schurtz, Altersklassen 1902. Siehe auch Webster, Primitive Secret Societies 1908; Van Gennep, Rites de passage 1909.
- ^ Siehe auch Johnson, Criminal Secrecy 1991; Anderson / Johnson, Revealing Prophets 1995, Kapitel 1; Wedgwood, Nature and Functions 1930; Herdt, Secret Societies 1990.
- ^ Martin, Secrecy in Hellenistic Religious Communities 1995, S. 118, spricht von "der Sensationalisierung des Geheimnisses als eine Kategorie der religiösen Erklärung". Siehe auch Bowden, Mystery Cults 2010.
- ^ McIntosh, Eliphas Lévi 1972; Godwin, Theosophical Enlightenment 1994. Was die ältere Tradition angeht, siehe Frick, Erleuchteten 1973; Frick, Licht und Finsternis 1975–1978; Le Forestier, Franc-maçonnerie templière 1987; Viatte, Sources occultes 1979; Faivre, Accès de l'ésotérisme 1986–1996.
- ^ Carnes, Secret Ritual 1989; Gist, Secret Societies 1940; Clawson, Constructing Brotherhood 1989.
- ^ Vgl. Heckethorn, Secret Societies 1875, vol. 1–2.
- ^ Clark, British Clubs and Societies 2000, S. 312; Prescott, Unlawful Societies Act 2002; Beaurepaire, William Pitt 2005.
- ^ Agulhon, Pénitents et Francs-Maçons 1968, S. 206–211; Zaunstöck, Sozietätslandschaft 1999, S. 99; Bullock, Revolutionary Brotherhood 1996.
- ^ Allgemein zu diesem Thema siehe Ferrer Benimeli, Masonería, Iglesia e Ilustración 1976–1977; Clark / Kaiser, Culture Wars 2003; Porset / Révauger, Franc-maçonnerie et religions 2006; Borutta, Antikatholizismus 2011. Für die entsprechende Literatur zu Südeuropa siehe Poulat / Laurant, Antimaçonnisme catholique 2006; Jarrige, Antimaçonnerie en France 2006; Pruneti, Sinagoga di Satana 2002; Cazzaniga, Massoneria 2006; Ferrer Benimeli, Contubernio judeo-masónico-comunista 1982; Martín, Arquitectos de la República 2007; Gomes, Catolicismo e tradicionalismo 2009. Anzumerken ist, dass diese Debatte zu einer falschen Dichotomie zwischen Freimaurern und Illuminati, die die Werte der Aufklärung verkörpern, und verschiedenen Vertretern angebliche irrationaler Richtungen beigetragen hat. Siehe dazu zum Beispiel, Neugebauer-Wölk, Esoterische Bünde 1995; idem, Aufklärung und Esoterik 1999; Mulsow, Weishaupt als Philosoph 2002.
- ^ Agethen, Geheimbund und Utopie 1984 (S. 279–287 zu dem Gerücht über die Jesuiten); Porset, Mirabeau 1996.
- ^ Saitta, Buonarroti 1972; Eisenstein, First Professional Revolutionist 1959, Kapitel 3.2; Combes, Franc-Maçonnerie et Blanquisme 1986; Damiani, Bakunin 1977; Polo Friz, Michele Bakunin 1989.
- ^ Bieberstein, Bedeutung der Freimaurerei 1980; Polo Friz, Massoneria italiana 1998; Novarino, All'Oriente di Torino 2003.
- ^ Der Martinistenorden wurde in den 1880er Jahren gegründet und beruft sich auf die okkulten Ideen von Martinès de Pasqually (verstorben 1774) und Louis-Claude de Saint-Martin (1743–1803).
- ^ Bossu, Loge de proscrits 1958; Galtier, Maçonnerie egyptienne 1989; Harvey, Beyond Enlightenment 2005; Weber, Satan Franc-Maçon 1964. Siehe auch Conti, Massoneria e radicalismo 2005. Für einen Einwand seitens der Freimaurer siehe Baylot, Voie substituée 1985.
- ^ Lambton, Secret Societies 1958; Landau, Prolegomena 1965; Zarcone, Secret et sociétés secrètes 2002.
- ^ Vázquez, Masonería en México 2011; idem, Imagen pública 2011; Ferrer Benimeli, Aproximaciones 2012. Typisch ist, zum Beispiel, die Debatte über die Rolle der Lautaro Loge in dem Unabhängigkeitskampf in Argentinien, Chile und Peru; für eine Zusammenfassung siehe Castro Olivas, Libertadores 2011, Kapitel 1.2.
- ^ Bertier, Souvenirs inédits 1990; Truant, Rites of Labor 1994.
- ^ Stinchcombe, Social Structure and Organizations 1972, S. 148.
- ^ Kenny, Molly Maguires 1998. Siehe auch Lause, Civil War 2011. Auf ein anderes Beispiel geht Cohen, Politics of Elite Culture 1981 ein: Die Nutzung einer (importierten) elitären Kreolen-Freimaurerei gegen die (indigenen) nicht-elitären Poro Geheimbünde in der Politik Sierra Leones in den 1970er Jahren. Was den britischen "Export" von Freimaurerei angeht, siehe Harland-Jacobs, Builders of Empire 2007.
- ^ Angefangen von Luzio, Massoneria 1925 und Leti, Carboneria e Massoneria 1925 bis zu den relevanten Kapiteln in Berti / Della Peruta 2004 ist immer wieder über die Carboneria geschrieben worden. Was die Charbonniers angeht, siehe Merlin, Bons cousins charbonniers 2005; über ihren möglichen Einfluss in Neapel Mastroberti, Pierre Joseph Briot 1998, Kapitel 6. Siehe auch die neueren Studien im Kontext der Region: De Cristofaro, Carboneria in Basilicata 1991; Gin, Sanfedisti 2003; Dicara, Elite di periferia 2004.
- ^ Erickson, Secret Societies and Social Structure 1981; Fidel, Military Conspiracy 1980.
- ^ Ellis, Charismatic Leadership 1991, S. 314. See also Douglas / Wildavsky, Risk and Culture 1982, Kapitel 6.
- ^ Sked, Metternich 2008, S. 130; Prati, Autobiography 1837–1839.
- ^ Bakunin, K oficeram russkoj armii 1870, S. 5.
- ^ Isabella, Risorgimento in Exile 2009.
- ^ Was die allgemeine Entwicklung angeht, siehe Hoffmann, Geselligkeit und Demokratie 2003.
- ^ Disraeli sagte dem britischen Unterhaus im Jahre 1856: "Es ist nutzlos zu bestreiten, weil es unmöglich ist dieses zu verbergen, dass ein großer Teil Europas … genauso von einem Netz von geheimen Gesellschaften wie von Bahnlinien überzogen ist"; siehe Her Majesty's Stationery Office, Hansard 1803–2005, 3. Serie, vol. 143, S. 774. Seine Worte wurden später von Nesta H. Webster als ein Epitaph genutzt; siehe Webster, Secret Societies 1924, S. IV.
- ^ Buonarotti vertrat die Meinung, dass Treffen, auch wenn sie ihre Risiken bargen, unerlässlich waren. Er bestand zudem darauf, dass sie nicht nur nützlich sondern auch "agréables et intéressantes" ("angenehm und interessant") sein sollten. Des Weiteren organisierte er Festlichkeiten und schrieb : "On ne doit pas négliger de parler aux sens; le raisonnement ne suffit pas toujours, et souvent un geste, un mouvement, un chant, un tableau font sur le cœur humain surtout jeune plus d'impression durable que les discours les mieux conçus et les plus remplis de vérité." ("Man darf nicht vergessen, die Sinne anzuregen; das rationale Denken reicht nicht immer aus – oftmals berührt eine Geste, eine Bewegung, ein Lied oder ein Gemälde das menschliche Herz, gerade einer jungen Person, mehr als die besten und ehrlichsten Reden", Saitta, Buonarroti 1972, vol. II, S. 157–160). Andryane, Souvenirs 1839, mit Skizzen einiger der Treffen.
- ^ Für eine positive Einschätzung siehe Mastellone, Progetto politico 1994.
- ^ Fichte, Bestimmung des Gelehrten 1794.
- ^ Long, Openness, Secrecy, Authorship 2001; Eamon, Science and the Secrets of Nature 1994; Senellart, Arts de gouverner 1995; Snyder, Dissimulation 2009; Zagorin, Ways of Lying 1990; De la Flor, Pasiones frías 2005; Burke, Social History of Knowledge 2000; Shapin, Social History of Truth 1994; Habermas, Strukturwandel 1962; Engel, Geheimnis 2002. Was Verschwiegenheit im Allgemeinen angeht, siehe Hölscher, Öffentlichkeit und Geheimnis 1979; Tefft, Secrecy 1980; Assmann / Assmann, Schleier und Schwelle 1997–1999; Petitat, Secret et formes sociales 1998; Cavaillé, Mensonge 2010.
- ^ Agrippa, De occulta philosophia 1992, S. 406 ("erleide Verlust, wenn sie in schwätzende und ungläubige Geister geschüttet werden") Wie Friedrich Nietzsche (1844–1900) im Jahre 1886 sagte: "Man liebt seine Erkenntnis nicht genug mehr, sobald man sie mittheilt." (Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse 1886, Kapitel IV, § 160).
- ^ See Guénon, Aperçus sur l'initiation 1946.
- ^ Saitta, Buonarroti 1972, vol. II, S. 149, 112f. (… "nicht länger nur ein Mechanismus des Angriffes ist, sondern auch Raum für philosophisches Denken erlaubt, der wiederum soziale Reform möglich macht" … / … "Resultat der klaren Unterscheidung zwischen Zivilgesellschaft, in der agiert wird, und sektiererischer Gruppe, die frei von Korruption und Ignoranz, als Metapolitik" …).
- ^ Siehe Castells, Utopía insurreccional 1989.
- ^ Dommanget, Blanqui 1960; Mastellone, Mazzini 1960; McGarry / McConnell, Black Hand 2009. – Nach dem Tode Blanquis im Jahre 1881 gründeten seine Anhänger eine politische Partei, die später von der französischen Sozialistischen Partei absorbiert werden sollte. La Giovine Italia war Mazzinis politische Vereinigung und existierte von 1831 bis 1848; ab dem Jahre 1834 war La Giovine Italia Teil der Bewegung Giovine Europa. Als Fenians wurden die Mitglieder der Irischen Republikanischen Bruderschaft bezeichnet, die im Jahre 1858 gegründet wurde und zum Ziel hatte Irland in eine demokratische Republik zu verwandeln; die Fenians sollten im Kampf um die irische Unabhängigkeit eine bedeutende Rolle spielen.
- ^ MacKenzie, Violent Solutions 1996; Schieder / Dann, Nationale Bewegung 1978; Bieberstein, Geheime Gesellschaften 1979; Reinalter, Politische Vereine 2005.
- ^ Hund, Geschichte des Bundes der Kommunisten 1993; Scheibert, Bakunins Entwurf 1968; Rudnickaja / D'jakov, Rukopis M.A. Bakunina 1974; Furlani, Bakunin e la sua associazione segreta 1977; Mervaud, Société internationale secrète 1979; Kun, Tournant décisif 1980; Geyer, Lenin 1962.
- ^ Ein großer Teil der Analyse in Poggioli, Teoria dell'arte d'avanguardia 1962 lässt sich auch auf Vereinigungen, die dem "deutschen" Typus entsprechen, beziehen. Siehe auch Kreuzer, Boheme 1971; Eßbach, Junghegelianer 1988; Morowitz / Vaughan, Artistic Brotherhoods 2000; Heinich, Elite artiste 2005.
- ^ Kant, Über den Gemeinspruch 1978, S. 163.
- ^ Siehe auch Simmel, Soziologie 1908, Kapitel 5, hinsichtlich der Beziehung zwischen privater und öffentlicher Geheimhaltung.